Der Zauberberg, Zusammenfassung und Leseeindrücke, Kapitel 4 (Thomas Mann)

Moin Leser

In meinem letzten Beitrag zu diesem Buch habe ich ja kein gutes Haar mehr daran gelassen. Nach der ersten Seminarsitzung haben sich allerdings viele meiner Gedanken geändert oder wenigstens abgemildert. Es macht mir Spaß über Bücher zu reden, vor allem wenn es wirklich in die Tiefe geht – und dazu eignet sich „Literatur“ im engeren Sinne gut.

Ich habe mittlerweile erfahren (danke, YouTube), dass nie „etwas passieren“ wird, in dem Sinne wie ich das aus normalen Unterhaltungsromanen gewohnt bin. Es bleibt bei Gesprächen zwischen Patienten des Sanatoriums, darum geht es hauptsächlich.

In dem Seminar haben wir ein paar Motive und Figuren näher beleuchtet und das hat (wie erhofft) mein Interesse nochmal anders und neu befeuert. Aus meiner neuen Sicht geht es um Zeit, Tod und Gegensätze. Lustig soll das Buch auch sein – aber meinen Humor trifft das nicht. Ich finde es einfach nur schräg. Insgesamt hat das Buch auch nur 7 Kapitel, also werde ich die Abschnitte jetzt mehr als Kapitel betrachten und die „Kapitel“ mehr als …Akte… oder so.

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Kapitel 4

Abschnitt 1: Notwendiger Einkauf

In Sachen Hans und Krankheit bin ich jetzt völlig verwirrt. Gegen Ende des dritten Kapitels war er gefühlt halb tot (Fieber, Schüttelfrost, Bluthusten), aber jetzt (einen Tag später, also insgesamt an Tag 2 seines Berghof-Aufenthalts!!!) gehts ihm plötzlich wieder gut. Er kann spazieren, klar denken, normale Gespräche führen usw. ???!!! Hä???

Mal abgesehen davon:

Das Wetter spielt verrückt (Tag 2 Sommersonne, Tag 3 Schnee; Monat: August)

Hans und Vetter Joachim flanieren ins Dorf, kaufen wärmere Decken für Hans (er weigert sich einen Pelzsack zu kaufen, weil er den unten nicht gebrauchen kann. Das hat wahrscheinlich einen symbolischen und einen psychologischen Sinn). Auf dem Rückweg reden sie mit Settembrini und Settembrini ist gefühlt das Hauptthema dieses Abschnitts.

Er erzählt dass er seine Tischgesellschaft leid ist (Settembrini ist nicht so gut betucht wie Hans und Joachim – indirekt wird uns das gezeigt: er trägt immer die gleichen, etwas abgeranzten Klamotten, er hat sein Zimmer ganz oben im Gebäude, er sitzt mit anderen Gesellschaftsschichten am Tisch als Hans und Joachim). Im Besonderen beschwert Settembrini sich über jemanden, der behauptet er wolle nichts von Literatur hören, denn da ginge es sowieso nur um schöne Charaktere und die gäbe es im echten Leben auch nicht, also – was soll er damit (was sich witzigerweise auf normale, heutige Unterhaltungsromane anwenden lässt. Also ich liebe normale Unterhaltungsromane sehr, aber die Aussage dass es darin oft um besonders schöne, gute, mutige Menschen geht, die es so im echten Leben auch nicht geht … stimmt schon irgendwie); Settembrini regt sich darüber auf, dass DAS sein Verständnis von Literatur ist – schöne Charaktere. Obwohl Settembrini so ein bisschen als Teufel inszeniert wird (von seinen Vorstellungskapiteln hieß eines Satana und es gibt ein paar weitere Hinweise in die Richtung) ruft er sowohl Gott als auch Maria an. Außerdem weist Settembrini wieder mal darauf hin, dass die Berghof-Chefs finanzielle Sparmaßnahmen als eine medizinische Notwendigkeit verpacken, was Hans nicht so recht sehen will. Hans möchte es zumindest innerhalb des Dialogs nicht sehen, vorher allein im Zimmer hat er sich aber über die ausgeschaltete Heizung auch schon tierisch aufgeregt. In Gedanken.).

Hans leitet dann zu der armen Frau Stöhr über (also ich habe Mitgefühl mit ihr, die Hauptfiguren eher weniger), die wie üblich für ihre Ausdrucksweise fertig gemacht wird (sie versucht gebildet zu wirken, benutzt aber falsche Fremdwörter, denkt sich aus Versehen neue Wörter aus und erzählt manchmal Sachen, die keinen interessieren und die man bei höherer Gesellschaft auch nicht erzählen sollte, weil es sich angeblich für gepflegte Konversation nicht eignet. Stichwort Fischsaucen.). Hans sagt sie sei dumm und darauf reagiert keine der Figuren. Meiner Ansicht nach hat Intelligenz nichts damit zu tun wie richtig, falsch, passend oder unpassend man sich ausdrückt. Das hat eher mit Erziehung zu tun, ist also etwas Antrainiertes. Das sagt nichts über die Intelligenz aus. Hans will eigentlich darauf hinaus, dass es doch unangenehm ist, wenn dumm und krank sich vereinen, weil man denken würde, Krankheit macht einen ehrbarer/feingeistiger.

Daraufhin rastet Settembrini in Form eines gepflegten, philosophischen Monologs aus, der voller guter Gedanken steckt, den ich aber mehrfach und Satz für Satz lesen müsste (was ich jetzt nicht tun werde).

Settembrini haut schließlich ab (schwänzt die Liegekur, indem er Zeitung liest) und Hans reflektiert das Gespräch zusammen mit seinem Vetter.

Hans bezieht sich aber kein bisschen auf die tausend interessanten Gedanken, sondern auf die gepflegte Ausdrucksweise, in der diese Gedanken vorgetragen wurden! Das zeigt doch wieder, dass eine gute Erziehung und Ausdruckskompetenz die Leute kein Stück klüger macht! Settembrini billigt Hans „Geist“ zu – ich nicht.

Vetter Joachim hat auch erzählt, dass es hier keine getrennten Jahreszeiten gibt, sondern dass es jeden Monat schneien kann, aber auch im September noch Sommertage möglich sind. Das verweist nochmal auf das Thema Zeit – die Zeit, die in diesem Buch ihren scharfen Rahmen verliert und sehr relativ wird.

Exkurs über den Zeitsinn

Der Name dieses (sehr kurzen) Abschnitts sagt schon alles. Hans (der jetzt doch wieder ein paar Krankheitssymptome hat, ich raffe das echt nicht) ist mit Vetter Joachim auf ihrem durch eine Glaswand getrennten Balkon zur Liegekur. Der Erzähler erörtert philosophisch den Zeitsinn – und wie ein Ortswechsel oder eine andere Unterbrechung das Erleben für Zeit wieder schärft, während eintönige Lebensweise ihn einschläfert. Das ist sehr interessant, vor allem wenn man es auf unsere jetzige, pandemiebeschränkte Zeit anwendet. Ich glaube das ist ein Teil davon warum die Vorsichtsmaßnahmen so zermürbend sind. Man erlebt nichts, die Unterbrechungen der Normalität fehlen. Natürlich sind die Vorsichtsmaßnahmen trotzdem notwendig, aber es war interessant das mal aus dieser Perspektive zu sehen. Zudem geht es um den Zeitsinn für große und für kleine Zeitspannen und wie Ereignisse pro Zeit das Gefühl dafür verändern das viel oder wenig passiert –
auch gut auf unsere jetzige Situation anwendbar…
(Person A: Und, was hast du in den letzten Wochen so erlebt?
Person B: Nichts… Und du?
Person A: Auch nichts.)
Hans und Joachim reden darüber wie sie die Zeit momentan verändert wahrnehmen (Hans fühlt sich als sei er schon lange hier oben, Joachim ist froh, dass er sich an Hans ‚festhalten‘ kann).

Abschnitt 3: Er versucht sich an französischer Konversation

Dieser Abschnitt ist witzig gemeint, trifft aber wie üblich nicht meinen Humor. Es gibt eine erste Zeitraffung (wobei Hans vor Dr. Behrens betont, dass er nur 3 Wochen bleiben will (diese Gespräche sind auch witzig geschrieben, das war bei Settembrini auch schon so. Die Antworten von Hans Castorp werden nicht geschrieben, stattdessen werden Sätze in den Monolog eingebaut, die sagen was Hans dazu sagt)), ein Gespräch mit einer Pflegerin aus gutem Hause (die Langweile habe ihr laut Hans/Erzähler(?) auf den Verstand geschlagen und sie wollte Hans und Joachim gar nicht gehen lassen). Danach das Gespräch mit dem Arzt, der immer blaue Wangen hat und der will, dass Hans länger bleibt und danach ein Gespräch mit der trauernden Mexikanerin („Tous-les-deux“), über die Hans komische Gedanken hat. Danach redet Hans noch mit seinem Vetter und meint er findet Begräbnisse und Särge so erbaulich. Er liebt es sich das anzusehen. Auch nach dem Gespräch mit dem Arzt sieht Hans kurz einen totkranken Mann und der sieht seiner Meinung nach so erhaben aus, dass Hans direkt versucht auch so dreinzuschauen, wobei er kurz die schweigsame und sich still bewegende Madame Chauchat sieht. (Hans hat wirklich eine komische Meinung über den Tod und Kranke. Das hat doch nichts mit Feingeistigkeit und Erhabenheit zu tun, Trottel.) Der Arzt ist auch ziemlich schräg drauf, aber auch ein bisschen witzig dabei, was beabsichtigt ist (der Totkranke hat gestern so und so viele Behälter Sauerstoff genommen – der Schlemmer.). Der Tod rückt auf jeden Fall langsam mehr ins Bild und wird ent-abstrahiert. (Auch wie Hans das Gespräch mit der gebrochenen Mexikanerin bewertet, ist total daneben. Der Kerl tickt echt nicht richtig.)

Abschnitt 4: Politisch verdächtig!

Hans ist seit 5 Tagen da. An diesem Sonntag findet das Blechmusik-Konzert statt (so wie alle vierzehn Tage). Hans beobachtet das Verhalten der anderen Kurgäste und er und Joachim reden mit Settembrini über den Einfluss von Musik (zum Beispiel auf das Zeitempfinden). Hans hat kaum Symptome (er sagt er habe welche, benimmt sich aber normal und ist klar im Kopf). Hans hat wieder seine cartoonischen Spießergedanken über das Verhalten der anderen Kurgäste und wie sie sich kleiden. Settembrini mag die Veranstaltung nicht, weil sie zum Einen von Außen diktiert ist und er lieber seine Illusion von Freiheit genießen will, indem er viel zu spät kommt und dann nicht lange bleibt. Zum Anderen findet er Musik politisch verdächtig, weil sie wie ein Opiat wirken kann. Zwischendurch erwähnt auch jemand, dass einer der Gäste (einer von den jungen) quasi gesund rauf kam und jetzt schon sehr krank ist (sollen wir als Leser zwischen den Zeilen sehen, dass die Leute an diesem Ort erst krank werden oder ist das nur etwas das ich sehe, weil die Leute aus heutiger Sicht so fahrlässig im Umgang mit gefährlichen und infektiösen Krankheiten sind?). Joachim sagt dass man seiner Meinung nach dankbar für diese Musikevents sein muss, weil sie die Zeit so schön abgegrenzt machen und eine Abwechslung vom normalen Trott sind.

Hippe

Hans macht sich am Montag auf eigene Faust zu einem Spaziergang durch die Berglandschaft auf. Er singt, sieht einen Holzfäller, der hab Dank und leb wohl sagt, hat Nasenbluten, rastet auf einer Bank und denkt an einen Schulkameraden, in den er mal verknallt war. Hans ist also bisexuell oder schwul. Es wird nicht gesagt, dass er in den Jungen verliebt war, aber es ist ziemlich eindeutig. An diesen Jungen erinnert ihn die Chauchat und er hat sich von Hippe mal einen Bleistift geliehen, um mit ihm zu sprechen. Auf dem Rückweg ist Hans ziemlich kaputt (hat auch Kreislaufprobleme), muss ständig rasten, fährt ein Stück auf einem Karren mit und kommt zu spät zu Dr. Krokowskis Vortrag, der ebenfalls (wie das Blechmusik Konzert) eine geplante Unterbrechung des Alltags ist.

Analyse

Dr. Krokowski hält für alle Patienten einen Vortrag über Liebe – also genauer gesagt über den Sexualtrieb, der mit Scham und Co im Konflikt steht. Diesen Konflikt macht er in ungelöster Form für Krankheit verantwortlich, was ein bisschen in Richtung psychosomatische Krankheiten geht (psychosomatisch = ein psychisches Problem verursacht körperliche Probleme). Hans kam zu spät und setzte sich deshalb an den erstbesten freien Tisch, an dem auch Madame Chauchat sitzt. Diese erinnert ihn an Hippe. Zudem denkt er über den Sinn und Unsinn nach, dass reizvolle Frauenklamotten darauf ausgerichtet sind, attraktiv zu wirken, ohne dass das unschicklich ist und ob das einen Sinn hat, wenn es nicht dem Ziel der Fortpflanzung dient (also wenn die Frau krank ist und daher nicht zur Fortpflanzung geeignet oder wenn eine homosexuelle Schwärmerei vorliegt). Am Ende macht Krokowski noch Werbung für seine „Seelenzergliederung“.

Zweifel und Erwägungen

Hans bezahlt für die erste Woche Aufenthalt. Wir erfahren dass Hofrat Behrens gar nicht wirklich Inhaber und/oder Chef von Berghof ist, sondern dass das Sanatorium einer Aktiengesellschaft gehört und Behrens nur für die Umsetzung zuständig ist. Es gibt noch mehr Infos über Behrens. Einst war er selbst Patient hier und etwas wunderlich (Selbstgespräche und Co) nach dem Tod seiner Frau, die auch auf dem Dorf-Friedhof begraben liegt. Er hat 2 erwachsene Kinder, die woanders leben (Tochter in der Schweiz verheiratet, Sohn studiert). Sie kommen auch an dem dunklen Analysezimmer von Krokowski vorbei. Hans sieht zudem eine seit kurzem eingetroffene Dame (zierlich, Löckchen, Goldohrringe, rennt mit einem Taschentuch vor dem Mund und vornüber gebeugt herum und bleibt zwischendurch immer wieder stehen).

Tischgespräche

Seit dem Spaziergang hat Hans das gleiche Kopfzittern, das auch sein Großvater immer hatte. Hans redet mit der Lehrerin Engelhart an seinem Tisch über die Türen-knallende Madame Chauchat, in die er sich ein bisschen verguckt hat. Bei diesen Gesprächen necken Hans und die Lehrerin sich gegenseitig mit ihrer beider Vergucktheit in Chauchat. Es stellt sich heraus, dass Chauchat mit Vornamen Clawdia heißt. Zwischen den Tischgesprächen verschwimmt die Zeit. Hans hat eine sehr merkwürdige Verliebtheit für Chauchat. Sein Herz klopft immer noch viel und auffallend laut (ich denke das liegt am Sauerstoffmangel. Ein Raucher ist zum ersten mal in den Bergen… bis sein Körper genug rote Blutkörperchen nachgeliefert hat, muss er das Blut eben öfter und schneller pumpen. Aber ob das so gemeint ist, ist völlig unklar. Es gibt keine direkte Erklärung im Text und könnte auch etwas Psychologisches aussagen.) aber immerhin hat er jetzt wegen seinem neuen Crush die passenden Gedanken fürs Herzklopfen laut Text.

Aufsteigende Angst
Von den beiden Großvätern und der Kahnfahrt im Zwielicht

Schlechtes Wetter, die Zeit verschwimmt und Chauchat erwidert Hans Blicke beim Essen einige male. Zahlen rücken mehr in den Vordergrund – 7 und 3 (Speisesaal = Raum mit 7 Tischen, die Treppe bei Zimmernummer 7 und irgendwo war schon mal 3 von oder in 3 die Rede, aber vielleicht auch im vorherigen Abschnitt). Hans oder der Erzähler haben einen sehr merkwürdigen Blick auf die „Beziehung“ zwischen Chauchat und Hans und Hans benimmt sich etwas seltsam, z.B indem er extra zu spät zum Essen kommt und die entferntere Treppe nimmt, um Chauchat über den Weg zu laufen oder vorher, wo er aufspringt und Anstalten macht die Serviette aufzufangen, die Chauchat 8m entfernt runterfällt… Hans wird sich auch bewusst, dass er sich dem und den meisten anderen überlegen fühlt, auch Chauchat (wegen ihrer schlechten Manieren). Hans fühlt sich orientierungslos, weil er sich bereits allzu gut eingelebt hat. Joachim ist in Marusja verknallt und deshalb kein guter Ansprechpartner für Hans. Bei Behrens kann man nicht sicher sein, ob er wirklich von seinem Kummer und seiner Wunderlichkeit genesen ist und deshalb ist er auch nicht geeignet als väterliche Autorität nach der Hans sich sehnt. (S.158 von 363)

Settembrini redet mit Frau Stöhr und führt sie ein bisschen vor, ohne dass sie das merkt. Settembrini monologisiert über Humanismus, Politik, Literatur usw.

Das Thermometer

Hans geplante Abreise ist nur noch ein Tag entfernt. Er wäre gerne länger geblieben. Wegen der Erkältung, die er sich eingefangen hat, verkauft ihm die Oberin (die auffällig und negativ beschrieben wird) ein Thermometer. Es stellt sich heraus, dass Hans Fieber hat (37,6). Joachim rät ihm im Bett liegen zu bleiben, da es wohl Schnupfenfieber ist, aber davon will Hans nichts wissen. Bei Tisch erzählt Hans ebenfalls, dass er Fieber hat und die Reaktion fällt neckisch aus und mit Andeutungen es könne auch etwas Schlimmeres sein als Schnupfenfieber. Joachim nimmt Hans mit zur Untersuchung bei Hofrat Behrens und erstmals wird in Frage gestellt ob Hans am kommenden Dienstag (der in wenigen Tagen wäre) wird abreisen können. Der Arzt erzählt wieder auf absonderliche Weise, redet lustig über Tragisches.

Eine Untersuchung mit Joachim wendet die Geschichte – Hans habe schon lange eine Krankheit und die sei hier oben so richtig akut geworden. Begründung: Die giftigen Produkte von Bakterien lösen sich und wirken auf das Nervensystem, was Hans hysterische Heiterkeit ausgelöst haben soll. Ah ja… Ich glaube die Leute stecken sich in dem Sanatorium einfach an den schon vorhandenen Patienten an. Es kann ja wohl kein Zufall sein, dass die Leute auf Besuch so richtig krank werden, denn Hans ist wohl kein Einzelfall. Jedenfalls steht es für Hans Lunge wohl nicht zum Besten, laut dem Abklopfen und -horchen. Nun bleibt Hans wohl also als Patient und damit endet das vierte Kapitel, das fast ein Drittel des ganzen Buches einnimmt. Meine Buchausgabe hat nur 360 Seiten und 100 davon gehören dem vierten Kapitel.

Ich muss sagen es war bislang schon eine lange Reise durch dieses Buch, die ich nur mit viel Geduld antreten kann. Jeden Tag ein kleines bisschen zu lesen, erscheint mir aber viel geeigneter. So werde ich nicht so ungeduldig und kann die tausend Details würdigen, aus denen das Buch besteht. Insgesamt muss ich sagen, dass das Lesen des Buches an sich mir keinen Spaß macht – es ist auch nicht schlimm, also eher neutral. Aber das Reden darüber macht verdammt viel Spaß und dafür lohnt sich die Lektüre.

Kurze Handlungszusammenfassung von den Abschnitten…

Notwendiger Einkauf

Hans ist wieder halbwegs gesund (keine Erklärung). Er und Vetter Joachim kaufen im Dorf wärmere Decken für Hans für die Liegekur. Sie unterhalten sich mit Settembrini über die Eigenschaften Krankheit und Dummheit.

Exkurs über den Zeitsinn

Der Erzähler, Hans und Joachim äußern sich über das Erleben von Zeit.

Er versucht sich an französischer Konversation

Hans und Joachim reden mit einer Krankenschwester, Dr. Behrens und der Mexikanerin („Tous-les-deux“ – das ist der kurze Abschnitt auf französisch)

Politisch verdächtig!

Hans ist seit 5 Tagen da. An diesem Sonntag findet das Blechmusik-Konzert statt (so wie alle vierzehn Tage). Hans beobachtet das Verhalten der anderen Kurgäste und er und Joachim reden mit Settembrini über den Einfluss von Musik (zum Beispiel auf das Zeitempfinden)

Hippe

Hans geht auf eigene Faust in der Berglandschaft spazieren und denkt an einen alten Schulkameraden, in den er mal verknallt war. Das Wandern ist seiner Gesundheit abträglich.

Analyse

Hans hört den Vortrag von Dr. Krokowski und denkt wegen Madame Chauchat an seinen jugendlichen Crush in den Jungen Hippe und wegen des Vortrags denkt er auch über erotische Kleidung von Frauen nach.

Zweifel und Erwägungen

Hans bezahlt die Rechnung für die erste Woche und man erfährt mehr über den Arzt Hofrat Behrens.

Tischgespräche

Hans hat jetzt Kopfzittern seit seiner Wanderung und redet mit Lehrerin Engelhart über Madame Chauchat, weil Engelhart gemerkt hat, dass Hans ein bisschen verknallt ist.

Von den beiden Großvätern und der Kahnfahrt im Zwielicht

Hans benimmt sich in seiner Verknalltheit gegenüber Madame Chauchat wunderlich und denkt viel nach. Settembrini redet über Humanismus und Literatur.

Das Thermometer

Hans kauft ein Thermometer und stellt fest, dass er Fieber hat. Bei einer Untersuchung stellt Hofrat Behrens fest, dass Hans Lunge sehr krank ist und dass Hans noch als Patient bleiben muss.

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