Unterschwellige Aussagen in Büchern, die mich wütend machen

Moin Leser

Die erste Klausur ist geschafft.

Inzwischen habe ich Renegades 1 und Dark Elements 4 beendet. Dazu werden noch einzelne Beiträge kommen.

Gerade habe ich ein neues Hörbuch angefangen und eine Szene hat mich aufgewühlt, obwohl sie eigentlich gar nicht so schlimm ist. Trotzdem stört sie mich sehr.

Zwei Figuren unterhalten sich. Figur A wirft Figur B vor, sich sexuell daneben benommen zu haben.
Woraufhin der Gegenschlag kommt: Du bist doch auch kein Kind von Traurigkeit. Sogar mit Frauen hast du schon rum gemacht! (Die angesprochene Figur A ist eine Frau.)
Die Antwort: ja, ich habe damals etwas experimentiert. Wie jeder in seinen Zwanzigern. Und ich war auch mal mit einer Frau zusammen. Aber das ist lange her. Willst du mir jetzt 20 Jahre alte Geschichten vorhalten?

Irgendwie wurmt mich dieser Dialog. Das klingt so, als sei es besonders verrucht, wenn Frauen etwas mit Frauen haben, und nicht etwa gleichgestellt mit hetero Aktivitäten. Und als sei das nichts ernst zu nehmendes, sondern eben nur experimentell. Ich meine es kann ja sein, dass das für Figur A so zutrifft, aber trotzdem… Die Bewertung dahinter ist schon krass.

Vermutlich weil diese Gedankenkonstrukte dass lesbische Pärchen verboten sind und von Männern sexualisiert werden, während sie gleichzeitig nicht als Beziehungen ernst genommen werden, ja wirklich existieren. So nach dem Motto „Das ist echt heiß – und es ist nur eine Phase. In Wirklichkeit braucht es nur einen besonders tollen Schwanz, damit die Frauen ihren Irrtum einsehen.“

Ich nehme mal an, dass der männliche und vermutlich heterosexuelle Autor darüber einfach nicht nachgedacht hat. Es ist in dieser Szene ja auch sehr untergründig drin und einzelne Figuren müssen eben nicht repräsentativ oder politisch korrekt sein. Aber man kann sich davon schon angegriffen fühlen, wenn man sich nicht als hetero Frau identifiziert.

Schreib mir gern deine Meinung in die Kommentare

Bis dann
Gedankenpilze

Ein Kommentar zu „Unterschwellige Aussagen in Büchern, die mich wütend machen

  1. Ich kenne die Bücher nicht, die du genannt hast, aber ich verstehe deinen Frust über diesen Dialog. Generell kommt es mir oft so vor, als sei es für Männer ganz normal, sich „die Hörner abzustoßen“, während eine Frau, die sich sexuell auslebt und Dinge ausprobiert, eher mal als Flittchen dargestellt wird. Und wenn sie dann noch was mit einer anderen Frau hatte… Eieiei.
    Dass diese Vorurteile bzw. diese vorgefertigten Gedankengänge noch existieren, ist wirklich traurig. Ich bin mir sicher, dass auch Männer, die homoerotische Erfahrungen machen, damit konfrontiert werden, auch wenn das aus mir unverständlichen Gründen oft als weniger erotisch oder ästhetisch wahrgenommen wird. Wie schön wäre die Welt, wenn jeder die anderen Menschen einfach Mensch sein ließe…
    Ob der Autor jetzt darüber nachgedacht hat oder nicht, lässt sich von außen nicht beurteilen. Trotzdem denke ich, dass jede*r, der/die schreibt und diese Texte veröffentlicht, eine gewisse Verantwortung hat und immer auch darüber nachdenken sollte, was er/sie gerade – vielleicht auch unbewusst – aussagt.

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