Weihnachts- ?-freude?

Sie hatte ein gespaltenes Verhältnis zu Weihnachten. Da waren die schöne, ins Kitschige abdriftende Dekoration. Tannengrün, Lichter, rot und gold und drappierter Watteschnee. Eine kleine Wunderwelt, die auf dem Weihnachtsmarkt und in Läden aufblitzte. Endlose Süßigkeiten, die extra für diese Jahreszeit vor den Supermarktkassen warteten und zuwinkten. Das war schön. Ein bisschen drüber manchmal und voller Aspekte, die aus einer kritischen Perspektive heraus doch fragwürdig erschienen. Trotzdem war diese Seite schön. Aber auf der anderen Seite, der schwierigen… Da war die Familie. Wie konnte man anlässlich zu einem Fest alle Konflikte vergessen? Wie konnte man unter dem Teppich begraben, was als offene Wunde nässte?
Wie üblich würde sie diesen Teil der Familie meiden und versuchen so wenig wie möglich darüber nachzudenken. Sie würde wieder versuchen etwas Neues aufzubauen. Selbstgewählte Familie, Vergnügen planen. Doch ob es ihr dieses Jahr endlich gelingen würde, nicht zu beweinen, was sie vermisste… Das blieb abzuwarten.

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