Moin Leser*in!

Endlich habe ich ein weiteres Buch beendet – mit dem ich definitiv viel früher fertig geworden wäre, wenn ich mir Zeit zum Lesen genommen hätte. Denn es ist ein spannender Thriller…

Ein Tagebuch von einer Künstlerin, die versucht normal zu sein, während irgendetwas in ihr brodelt. Wir erfahren wie sehr sie ihren Ehemann liebt – dem sie fünf Mal mit dem Gewehr aus nächster Nähe ins Gesicht geschossen hat. Weshalb sie auch in der geschlossenen Psychiatrie sitzt, wo sie schweigt. Seit dem Mord an ihrem Mann hat sie nichts mehr gesagt. Nicht gestanden, nicht bestritten… Der Protagonist ist ihr Psychotherapeut, der versucht sie zu heilen – ohne einen offenen Kommunikationskanal, denn das Tagebuch kennen zunächst nur wir Leser. Der Therapeut ist selbst nicht ganz in der Spur wegen seiner Ehe und seiner persönlichen Vergangenheit. Er überschreitet seine Befugnisse Stück für Stück, um seine Patientin zu verstehen und seinen eigenen Dämonen zu entkommen.

Am Ende gibt es eine krasse Auflösung, die ich gar nicht habe kommen sehen, die mir aber überhaupt nicht gefallen hat. Durch die vorherige Erzählstruktur habe ich mich von der Auflösung betrogen gefühlt und war eher verärgert als begeistert. Ich kann aber verstehen, dass man das sehr mögen kann. Und es ändert nichts daran, dass es ein gutes Buch ist, welches mich mit Spannung immer wieder sofort hineingesogen hat.

Die Figuren sind kaputt und komplex und ich habe mit ihnen mitgefühlt und konnte sie mir gut vorstellen. War neugierig auf ihre Geheimnisse und Schattenseiten.

Die Atmosphäre war eng, spannend, bedrückend.

Ein Pageturner, den ihr Thriller-Fans empfehlen kann 🙂

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