Sie stand vor den schweren Türen, rüttelte vergeblich daran.
Die Sonne stand ihr im Nacken und die Wärme trieb allmählich feine Schweißperlen aus ihren Poren. So stand sie da auf den massiven Steinstufen vor der großen Doppelflügel-Holztür. Allein. In der Hitze. Exponiert.
Sie hasste das Warten. Und sie hasste die Wärme und den Sommer. Sie wünschte sich in den Wald – unter grüne Blätter, durch feine Zweige streifend. Den Geruch nach Pflanzen und feuchter Erde in der Nase.
Endlich hörte sie etwas. Ihre Ohren zuckten. Es polterte, quietschte, knartschte. Dann ging einer der Türflügel mit einem Ruck auf.
Es tauchte eine junge Frau mit blauen Haaren auf. Piercings in der Nase, die Augenbrauen dunkel und böse nachgezeichnet. Aus den kurzen – hellblau, dunkelblau und ein wenig pink gefärbten – Haaren schauten spitze Ohren heraus; an deren Seiten ebenfalls Piercings hingen. Richtig spitze Ohren, wie bei einer Elbin.
Die Fremde musterte sie und verzog das scharf geschnittene Gesicht. „Na toll.“ Damit drehte sie sich um und ging.
Giddy sah der Blauhaarigen irritiert hinterher, blickte sich um und folgte ihr schließlich ins kühl schattige Steingebäude.