Die Werkstatt. Hämmern und Sägen. Irgendwo fällt etwas zu Boden. Ich schleiche durch die angelehnte Tür und erspähe große Maschinen und Menschen, denen Brillen das halbe Gesicht verdecken. Es riecht nach Metall und Holz. Staub davon legt sich schon jetzt auf meine Arme und kriecht mir in die Nase, kitzelt mich. Ich schleiche um eine Maschine herum. Es kitzelt in der Nase. So sehr ich es unterdrücken will, entfährt mir ein lautes Niesen. Ein flammendes Zischen verstummt.
Ich erstarre. Mein Herzschlag wird schneller. Wummern im Brustkorb. Sie dürfen mich nicht entdecken. Noch nicht. Ich mache einen Hechtsprung, sause mit dem Bauch voran unter einen Tisch, hinterlasse eine kaum sichtbare Landebahn im frischen Holz-Metall-Staub auf dem Boden.
Die Schritte metallverstärkter Arbeitsschuhe poltern auf mich zu. Ich rolle mich zusammen zu einer Kugel und kneife die Augen zu. So als könnten mich die Leute nicht sehen, die ich auch nicht sehen kann.
So zucke ich zurück, als mich eine schwere Hand an der Schulter packt. Ich reiße die Augen auf, starre in eine Metallmaske, statt in ein Gesicht. Schwarze Fläche und schmale, undurchschaubare Augenfenster. Eine Stimme, halb zurückgeworfen von der Maske. Dumpf aber dröhnend. „Was machst du hier?“
„Pssscccht! Nicht so laut!“ Ich blickte mich um. „Ich bin wegen meinem Bruder hier – aber er darf mich nicht sehen! Noch nicht!“
Dann wäre die Überraschung verdorben…
Kurz schweigt der Metallmaskenmann. Dann greift eine große, behandschuhte Hand an den unteren Rand der Maske und schiebt sie hoch. Zum Vorschein kommt das genervte Gesicht meines großen Bruders. „Wie oft habe ich dir schon gesagt, dass du mir nicht zur Arbeit folgen sollst?“