Moin Leser
Das fünfte Kapitel des ersten Durchlesens ist angebrochen. Ich habe eine genau bemessene Zeit, die vorschreibt, dass ich 14 Seiten pro Tag lesen muss, um rechtzeitig fertig zu werden (Kapitel 5 geht in meiner Ausgabe von Seite 195 bis zum Ende (362) und ist somit noch länger als Kapitel 4. Kapitel 4 und 5 nehmen somit den Hauptteil des Buches ein). Inzwischen glaube ich, dass das Buch selbst versucht, den Eindruck zu erwecken, in der Geschichte passiere nichts, obwohl sehr wohl Dinge passieren (nur eben keine krassen…). Insgesamt gesehen stehen die Figuren und die Dialoge im Vordergrund, ebenso wie ein paar Hauptthemen (z.B. Zeit und Tod) und Leitmotive – wobei ich mich frage, was ein Leitmotiv zu einem Leitmotiv macht. Wie qualifizieren sich Geschichten-elemente dafür? Nun, wie auch immer…
Haha – nein, ich habe eine Ausgabe wo nicht alle Kapitel enthalten sind. Also ist das fünfte Kapitel NICHT das letzte… Dann hoffe ich mal, dass die vollständige Ausgabe, die ich gerade bestellt habe, schnell ankommt. So ein verflixter Mist.
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Was bisher geschah: (ausführlicher erfährst du es in den bisherigen Beiträgen, die du über die Schlagwörter findest)
Hans Castorp (junger Schiffsingenieur) fährt seinen Vetter Joachim im Lungensanatorium in den Bergen besuchen. Beim Besuch wird er krank. Nun hat er wohl Fieber, eine Erkältung und etwas Ernstes mit der Lunge und soll noch da bleiben. Er redet mit vielen Leuten (v.a. Settembrini, aber auch Joachim, Behrens, Krokowski, Engelhart und Stöhr), denkt nach und verknallt sich in die Patientin Madame Chauchat, in der er seine männliche Jugendliebe Pribislav Hippe wiedererkennt.
Und nun die Fortsetzung:
Fünftes Kapitel
Ewigkeitssuppe und plötzliche Klarheit
Hans muss das Bett hüten, Essen wird ihm gebracht (das übliche Luxusessen). Joachim besucht Hans mehrmals am Tag und hält ihn über die Geschehnisse im Berghof Sanatorium auf dem Laufenden. Joachim schämt sich dafür, dass Hans krank geworden ist und noch länger bleiben muss – aber Hans ist gar nicht böse drum (eigentlich wollte er ja seit einiger Zeit länger bleiben…) und meint Joachim kann nichts dafür. Hans redet wieder über seine Leidenschaft für Beerdigungen (ihm gefällt die Kleidung und die Stimmung). Joachim berichtet von Krokowskis (aus meiner Sicht reichlich merkwürdiger) Meinung über Krankheitsentstehung (irgendein Blödsinn mit unbekannten Stoffen, die sich im Körper zersetzen und aufs Rückenmark einwirken, so dass es zu Rauschzuständen kommt. Also eine Art Selbstvergiftung.). Es findet eine Zeitraffung statt. Krokowski untersucht Hans regelmäßig als Teil der Patienten und nur beim ersten mal gibt er besondere Aussagen von sich, die etwas philosophisch anmuten. Die Zeit verfliegt. Settembrini schaut vorbei und redet mit Hans. Hans versteht scheinbar wenig von dem was Settembrini ihm durch Anekdoten hindurch mitteilen will (dass Leute hier krank werden, fehldiagnostiziert, falsch behandelt usw.) und gibt schließlich etwas Reflektiertes über die Gesellschaft in seiner Heimat Hamburg von sich. Insgesamt liegt Hans 3 Wochen so in seinem Zimmer, also genau so lange wie er am Ende des vierten Kapitels überhaupt schon in Berghof war. Diesmal vergeht die Zeit jedoch schnell und fließend, nicht richtig abgegrenzt – so wie der Erzähler es am Anfang dieses Abschnittes vorhergesagt hatte. Es geht (wegen des Gesprächs mit Settembrini) um Entfremdung (durch den Aufenthalt im Sanatorium – Settembrini meint, dass Hans bestimmte Aspekte seiner Heimatsgesellschaft Hamburg nie kritisiert hätte, wenn die Entfremdung durch den Berghof-Aufenthalt nicht schon eingesetzt hätte. Über Anekdoten und ganz direkt weist der italienische Literat und Humanist darauf hin, dass diese besorgniserregende Entfremdung von Zuhause und dem richtigen Leben „da unten“ bei fast allen einsetzt. Wahrscheinlich ist das der Grund dafür, dass Settembrini will, dass Hans nach Hause geht. Settembrini wird zwar als „Teufel“ inszeniert, aber als eine besondere Art Teufel – nicht unbedingt böse, sondern dem Fortschritt und der Aufklärung verpflichtet) zudem geht es im Gespräch mit Settembrini auch um die Wertigkeit des Todes (Hans überhöht den Tod und die Krankheit als etwas Gutes, etwas Gegensätzliches zum Leben – Settembrini kritisiert das scharf und Hans versucht diese Kritik trotz seiner instinktiven Trotzreaktion anzunehmen). Als Settembrini den Raum betritt, wird dem Licht eine besondere Rolle zugedacht (alles erstrahlt in plötzlicher Klarheit) und das Wetter scheint mir auch nicht zufällig gewählt. Während Hans so liegt, ist das Wetter sommerlich sonnig, doch als die Liegezeit sich dem Ende zuneigt, wird das Wetter nass und trüb. Die Zeit verliert ihre Grenzen. Scheint sie am Tage noch schön nachvollziehbar durch den strikten Tagesablauf (auch wenn sie verfliegt wie nichts) so wird bei Nacht alles … unscharf und verträumt. Hans liegt viel wach, sinniert, träumt lebhaft, tagträumt davon… (sogar die Ärzte wissen nicht wie die Zeit vergeht. Sie hätten gar nicht mitbekommen, dass die verordneten 3 Wochen Bettruhe um sind). Mit dem Tag, der auf die durchwachte Nach folgt, wird alles wieder klarer, das scheint mir auch einen Sinn zwischen den Zeilen zu haben.
„Mein Gott, ich sehe!“
Die Gesellschaft der Patienten im Berghof ist wohl nach Krankheitsschwere hierarchisiert – je kränker, desto angesehener ist der Patient. Hans übertreibt seine Fiebermessungen, um besser angesehen zu sein, hin und wieder ein wenig – und eine Woche verfliegt über seine Eifersucht / Verliebtheit gegenüber Madame Chauchat, während er auf seinen „Durchleuchtungs“ (=Röntgen) -Termin wartet. Auch die Lehrerin Engelhart scheint selbst ein bisschen verknallt in Chauchat zu sein. Hans nimmt den Bleistift zum ersten mal selbst als Motiv auf – wenn sein Vetter nicht gewesen wäre, der sich gegen seine eigene Verknalltheit in Marusja stumm zur Wehr setzte, hätte sich Hans vielleicht „einen Bleistift geliehen“. Mit diesen Anführungsstrichen wird das erzählt. Ich persönlich glaube nicht, dass der Bleistift ein Phallus-Symbol ist – sondern dass er für die Aktion steht, eine Nichtigkeit vorzuschieben, um der Person, in die man verknallt ist, näher zu kommen.
Hans und Joachim gehen ins Wartezimmer für die Durchleuchtung. Es gab eine Verspätung und die beiden müssen eine halbe Stunde warten. Madame Chauchat tritt ein und spricht Joachim an. Hans denkt sehr verknallte Dinge. Joachim und Hans werden ins Durchleuchtungszimmer gebeten und es werden live-Röntgen-Aufnahmen von Joachim gemacht. Die Technik hat so etwas Altes und Mystisches und Hans hat das Gefühl etwas zu sehen, das man nicht sehen dürfte. Intim und sozusagen dem Tod und der Verwesung vorweggegriffen. Den Abschnittstitel sagt Hans selbst, als er Joachims Inneres und v.a. dessen Herz schlagen sieht. Sein eigenes Inneres kann Hans live nicht sehen, aber Hofrat Behrens meint er sieht genau die medizinischen Probleme, die er schon beim Abhören gehört hat (an der Stelle muss ich an Settembrini denken, der in diesem Zusammenhang eine Anekdote von einem Fehldiagnostizierten gebracht hat, bei dem man beim Röntgen angeblich allerlei Probleme gesehen hätte – aber nach dem Tod und der Obduktion sah man, dass mit der Lunge eigentlich alles in Ordnung gewesen sei.).
Die Dunkelheit im Durchleuchtungsraum wird besonders betont und mit der Dunkelheit in Krokowskis Psychoanalyse-Zimmer in Verbindung gebracht. Auch im Dialog wird die Dunkelheit nochmal aufgegriffen, als sie darauf warten, dass ihre Augen sich an die Lichtverhältnisse gewöhnen, damit man dann die Röntgenaufnahmen gut sehen kann – irgendwie in die Richtung man müsse sich die Augen mit Finsternis waschen und Tagaugen können das nicht sehen… Schien mir sehr betont zu werden.
Freiheit
Hans spricht mit Settembrini. Settembrini meint, dass die meisten sich beschweren hier sein zu müssen, aber in Wahrheit immer wieder ins Sanatorium zurückwollen, weil es sich um einen Lustort handelt (es wirkt auf mich wie ein Wellnesshotel in dem auch Fiebergemessen, operiert und geröntgt wird… Hat nicht viel mit normalen heutigen Krankenhäusern gemeinsam). Diesmal versteht Hans was der Italiener sagt und diskutiert (teils nur in Gedanken, teils ausgesprochen) ebenbürtig dagegen an. Er kritisiert den Literaten zum ersten mal inhaltlich und mit argumentativer Substanz. Anschließend geht es in die Liegekur und Hans schreibt einen Brief nach Hause, in dem er erklärt, dass er noch länger – auf unbestimmte Zeit, vermutlich den ganzen Winter über – in Berghof bleiben muss. Der Brief überzeugt Hans selbst mehr davon, dass es handfeste gesundheitliche Gründe gibt und dass die Verlängerung seines Aufenthaltes eine verständliche Notwendigkeit ist. Die Aussicht gibt ihm ein Gefühl von Freiheit, auch wenn er es sich nicht eingestehen mag (am Anfang des Buches wurde uns Lesern Hans ja auch als eine Figur nahegebracht, die nicht gerne arbeitet und die freien Stunden sowie das Träumen sehr genießt).
Launen des Merkur
(Der Titel des Abschnitts bezieht sich auf die Messergebnisse des Quecksilberthermometers)
Der Oktober bricht an und es gibt immer wieder schöne Naturbeschreibungen. Das Wetter wird sommerlich und Hans ist froh noch in Berghof zu sein. Es wird stark über Menschen aufgrund ihrer Nationalität geurteilt und meistens negativ, wenn es sich nicht um Deutsche handelt. Hans ist ganz und gar eingenommen von seiner Schwärmerei für Chauchat und alles dreht sich für ihn darum. Diese Verliebtheit ist beeindruckend geschrieben, denn sie ist sehr merkwürdig, aber der Text transportiert sie so, dass man sie sich dennoch ganz klar vorstellen kann. Hans redet sich seine Verliebtheit aktiv ein und seine Bewertung von krank und gesund hat sich merkwürdig verschoben. Er möchte krank sein, weil ihn das unter den Berghof-Patienten in seinen Augen aufwertet und er hofft damit Chauchat mehr zu gefallen. Am Frühstückstisch steht er für Chauchat auf, um die Vorhänge zuzuziehen, weil durch einen Spalt ein blendender Lichtstrahl direkt auf Chauchat fiel (für Hans ist das eine große Sache). Diese ganze Verliebtheit spielt sich nur in Hans‘ Kopf ab, alles beruht auf Blicken, die er sicher so oder so interpretiert und die seine ganze Stimmung steuern. Vetter Joachim ist davon gar nicht begeistert. Früher (und zum Teil auch jetzt noch) steckte Hans voller Schnöseligkeit und Standesdünkel. Jetzt ist er aktiv so verknallt, dass er die Unarten, die ihn sonst abgestoßen haben, sogar nachahmt (wie fühlt es sich an krumm zu sitzen und Türen hinter sich zufallen zu lassen?). Er inszeniert ein Gespräch mit Joachim und Hermine Kleefeld (junge Frau mit Pneumothorax, die Hans beim Spaziergang mit ihrem Stickstoff-Lungenflügel angepfiffen hat) direkt in Chauchats Rücken (die übrigens eine Zigarette raucht – als Patientin in einem Lungensanatorium. Ich glaube in der Zeit war den Leuten wirklich nicht bewusst wie unfassbar ungesund das ist). Durch das lautstarke, inszenierte Gespräch schafft er es dass Chauchat sich nach ihm umdreht, doch der Blick ist (nach Hans Interpretation) voller Verachtung. Daraufhin ist er zwei Tage lang völlig geknickt und zu seinem Verdruss (!?!) sinkt sein Fieber, was ihn seiner Ansicht nach noch weiter von Chauchat entfernt. Auch Joachims Fieber ist endlich am sinken und das erfreut Joachim sehr, denn er möchte immer noch gerne zurück ins Flachland und seine Stellung dort antreten. Zur Feier dehnen sie also am dritten Tag nach dem verpatzten Gespräch ihren Morgenspaziergang aus und begegnen Chauchat (die ganz in weiß gekleidet ist). Um sie einzuholen und ihr einen guten Morgen zu wünschen beeilt Hans sich sehr, was sowohl für ihn als auch Joachim körperlich anstrengend ist. Chauchat erwidert den Gruß höflich und das bessert Hans Laune sehr. Joachim meint, dass Hans jetzt wieder heiß fiebrig aussieht (er sieht das als etwas schlechtes) und Hans kann das mit dem Thermometer für sich bestätigen – 38°C. Hans ist in Hochstimmung.
Enzyklopädie
Hans‘ Verliebtheit wird für alle offenkundig und ist Thema und Nährboden für Gespött, was Hans jedoch eher ermutigt. Settembrini, mit dem Hans früher gern geredet hat, ist sowohl ungeliebter Störfaktor als auch etwas, das Hans irgendwie braucht. Die Postentgegennahme einmal in der Woche wird ein Zeitraum, auf den Hans hinfiebert, weil es eine Möglichkeit ist, mit Chauchat in Gesellschaft zu kommen, obwohl er nicht mit ihr spricht. Die Zeit zwischen diesen Postausgaben wird ihm lang, weil er nur darauf hinfiebert (das Warten verschlingt die Zeit, ohne dass man sie um ihrer selbst willen nutzt).
Dieser Abschnitt hat mich empört, aufgewühlt und ins Nachdenken gestürzt. Das ist Settembrinis Schuld und stützt sich auf 3 Säulen in seinen Äußerungen. Erstens rassistischer Nonsense, in dem er beschwört dass „Asien uns verschlingen wird“ und die aus dem Osten, als weich, zur Krankheit neigend, dumm und zum Ende hin als tierisch bezeichnet. Wohingegen die westlichen Europäer ein höheres, intelligenteres, ja „göttliches“ Wesen haben. What the fuck. Und dass dieser Roman alt ist, macht es nicht weniger schlimm. Solcher Bullshit war damals nicht weniger bescheuert als heute. Zweitens redet Settembrini in das Muster Geist vs. Körper hinein – eine Dualität, die ich für eine der ganz großen Verirrungen unserer Vorfahren halte und für völlig überholt. Der Geist IST der Körper! Alles was wir denken und fühlen wird vom Körper hervorgebracht und nie von ihm getrennt. Unsere Gedanken sind die Arbeit unserer Neurone und unsere Gefühle ein Zusammenspiel davon und dem Hormonsystem. Die Herabwürdigung des Körpers ist eine gefährliche Verirrung. Gefährlich für die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden. In unserem heutigen Sprachgebrauch kann man darüber gar nicht sprechen ohne diesen Dualismus vorzunehmen, weil wir gar keine anderen Worte kennen als die, die dieses Denkmuster erzeugt hat. Drittens redet Settembrini über den Humanismus – über einen Zusammenschluss von Menschen die den Fortschritt und das Glück der Menschen im Sinn haben. Das wiederum habe ich mit großem Beifall gelesen. Wenn wir Menschen unsere Umwelt gestalten – und das tun wir immer – warum sollte das höchste Ziel dann nicht sein alle Menschen frei, gesund und glücklich zu machen? In diesem Sinne beschwört Settembrini Hans nach Hause zurückzufahren – also im Sinne des Fortschritts also damit Hans als Ingenieur (so redet Settembrini Hans hier an, als sei der Beruf gleichzusetzen mit dem Menschen) dem Wohl der Menschheit dienen kann. UND aus rassistisch motivierten Gedanken heraus – damit er von den östlichen Leuten hier (ich glaube es geht um Russen) nicht negativ beeinflusst wird – sonst läuft er am Ende noch auf allen vieren und grunzt. Wie gesagt: What the fuck!
Hans argumentiert gegen Settembrini im Laufe des Dialogs an. Zu Beginn steckt er in der hinnehmenden Schülerrolle, doch dann fängt er an, für sich und seine Argumente einzustehen – also dass der Arzt gesagt hat, dass er nicht ins Flachland fahren soll, weil er dafür zu krank ist und dass selbst Settembrini auf den Rat des Arztes hört und im Berghof bleibt. Beendet wird der Abschnitt vom eintretenden Joachim. Settembrini setzt geschwind seine gesellschaftstaugliche Maske wieder auf, gibt zu dass sie einen kleinen Zwist in ihrem Gespräch hatten und attestiert Hans eine gewisse Gefährlichkeit im Wortgefecht.
Humaniora
Joachim hat Hans genötigt mit ihm in den Garten zu gehen vor der Liegekur, wo sie allein sind. Hans wollte nicht (schweigt nun trotzig, wie ein bockiges Kind), ist aber mitgekommen (warum? unklar.). Er sitzt da und raucht Zigarre (Maria Mancini, die ihm jetzt wieder schmeckt. Wie oft das behandelt wird und der Markenname schon genannt wurde… Schräg.). Das mit der Zigarre ist gesundheitlich absurd, aber die Leute scheinen es tatsächlich nicht besser gewusst zu haben, sonst hätte spätestens jetzt jemand das kritisiert. Hans haben seine Zigarren seit Beginn des Aufenthaltes nicht mehr geschmeckt, nun aber doch wieder. Ich glaube das hat etwas Symbolisches, kann aber nur raten was uns das sagen soll (Wie sehr er er selbst ist? Wie sehr er schon in Berghof angekommen ist und sich also akklimatisiert hat?). Das mit der Farbkodierung der Menschen macht allmählich Sinn, es ist wirklich penetrant wie das immer betont wird (z.B. Hofrat Behrens mit blauen Backen und Augen, Chauchat in weiß usw.). Hofrat Behrens kommt Zigarre rauchend vorbei und fachsimpelt mit Hans über ihre jeweiligen Zigarrenmarken. Das hat schon etwas überspitzt Lächerliches (ja die hat Temperament – sie mag es, wenn man ihr lange die Asche lässt…). Hans spricht Hofrat Behrens auf seine Malerei an und meint es wäre freundlich, wenn sie sich die Bilder mal angucken könnten (ich bin mir sicher, dass Hans überprüfen will, wie Hofrat Behrens Chauchat gemalt hat, darauf war er ja ganz eifersüchtig). Der Arzt ist extrem geschmeichelt und zieht Hans und Joachim sofort mit zu seinem Haus, um ihnen seine Bilder zu zeigen. Hans und Joachim schauen sich die an den Wänden aufgehängten Ölgemälde an – viele Landschaftsbilder von Bergen und auch ein schlechtes Porträt von Madame Chauchat. Hans lenkt das Gespräch auf dieses Bild und darüber geraten er und Hofrat Behrens in medizinisch wissenschaftliches Gerede, während dem Behrens viel über den Aufbau von Haut und Fettgewebe sowie Lymphsystem, Oxidation und die chemische Zusammensetzung des Körpers redet. Sie trinken auch Kaffee und rauchen. Schließlich wird Hofrat Behrens plötzlich melancholisch und bittet seine Gäste zu gehen. Hans und Joachim begeben sich in eine kurze Rest-Liegekur.
Forschungen
Wintereinbruch, es schneit tagelang und alles versinkt im Weiß. Es wird von einem Heft über Sex berichtet, das unter den Patienten sehr die Runde macht. Der Großteil des Abschnitts behandelt Hans‘ Gedanken über die medizinisch-biologischen-Fachbücher, die er sich gekauft hat und bei der Liegekur in der Winternacht liest. Es zieht sich sehr. Dabei ist es beachtlich wie wenig Unsinn da drin steht (ein bisschen ist aber doch dabei). Das mit den Zellkernen ist schon klar, aber DNA noch nicht, die Mikroskope sind zu schlecht oder sie wissen nicht wie man das Zeug anfärbt, keine Ahnung. Das alles ist mit viel menschlicher Ich Perspektive und einer Prise lyrisch anmutender Verbindung von Ich, Philosophie und verschiedenen Teilgebieten versehen. Hans‘ oder des Erzählers (so trennbar ist das hier ja nie) Interpretation des Gelesenen ist höchst merkwürdig. Ganz anders als wir das heute einordnen würden.
„Soweit die Pathologie, die Lehre von der Krankheit, der Schmerzbetonung des Körpers, die aber, als Betonung des Körperlichen, zugleich eine Lustbetonung war, – Krankheit war die unzüchtige Form des Lebens. Und das Leben für seinen Teil? War es vielleicht nur eine infektiöse Erkrankung der Materie,…“ (S. 302).
Diese „Aufnahmelustigkeit“ eines krank werdenden Körpers ist schon merkwürdig. Es ist, als ob dem Körper Schuld daran gegeben wird, als ob er krank werden wollte. Und der nächste Schritt hin zur „Liederlichkeit“ und dem „Unzüchtigen“ wird nicht erklärt, aber schnell getan. Als ob in der Krankheit das Körperliche steckte wie etwas Obszönes und dadurch dass es körperlich und daher irgendwie obszön ist, ist es auch liederlich. Und die Idee, dass das Leben selbst aus einer Liederlichkeit des Unorganischen hervorgegangen ist… Wie bei einem Kind, das den Tisch ausschimpft, gegen den es gelaufen ist, unterstellt auch Hans Castorp (aus meiner Sicht) viel zu viel Absicht. Dieser Abschnitt zieht sich, steckt voller (altem) Fachwissen und gipfelt in einer merkwürdigen Interpretation über das Leben selbst.
Totentanz
Kurzer Vorausgriff darauf dass nach Weihnachten der Herrenreiter stirbt (schwerkranker Patient, den man Husten gehört hat). Die Zeit bis Weihnachten (sechs Wochen) schrumpft zusammen und plötzlich ist es so weit. Hans verbringt ein angenehmes Weihnachten in Berghof. Es gibt einen Weihnachtsbaum im Speisesaal (an dem hin und wieder ein Zweig abbrennt und schnell gelöscht wird) mit Kerzen, Schmuck und Süßigkeiten darin. Settembrini wird nur kurz und zusammenfassend erwähnt (er hänselt Frau Stöhr und meint durch Jesus nahm die individualistische Demokratie ihren Lauf wegen der Seele des Einzelnen). Chauchat wird kurz erwähnt. Die Russen und die übrigen Gäste sind getrennt – sie machen getrennt voneinander Geschenke für Hofrat Behrens (die Russen einen Silberteller der von Hans/oder dem Erzähler(?) wegen seiner Nutzlosigkeit kritisiert wird – die übrigen Gäste schenken eine Chaiselounge). Die Weihnachtstage sind beschaulich, wenig abwechslungsreich, atmosphärisch und schon ist es vorbei. Es gab Päckchen und Brief vom Flachland und dass Hans zuvor ebenfalls geschrieben hat, wird nachträglich erzählt. Der Herrenreiter stirbt. Hans‘ Versuch darüber bei Tisch zu reden wird vehement abgeblockt. Hans beschließt dass er und Joachim aus Trotz dem Toten die letzte Ehre erweisen. Es gibt eine Diskussion ob es richtig war zuzulassen dass der Totgeweihte zuletzt so viel Sauerstoffflaschen leer gemacht hat, weil diese teuer sind und selbst bezahlt werden müssen und somit als Schulden an die Gattin gehen. Joachim meint die Behandelnden hätten das nicht zulassen dürfen, weil der Mann sowieso sterben würde und das die Sache nur verlängert hat, vor allem mit Blick auf die Kosten für die Lebenden. Hans ist anderer Meinung, denn schließlich ist der Mann letztlich gestorben und einem Sterbenden gebührt die Ehre. Am Totenbett gibt es ein Gespräch mit der Witwe wo Hans von sich und der Nähe zum Tod erzählt und davon dass er Techniker gewesen sei – „gewesen“ weil die Krankheit als unbestimmt lange Unterbrechung dazwischen kam und man wisse ja nicht ob das nicht in einen Lebenswandel münde (Joachim ist erstaunt das mit anzuhören). Anschließend faselt Hans Joachim gegenüber Nonsense über den Tod und Latein – der Tod bringt besonderes Latein hervor, wegen der Stimmung, blabla. Hans hat echt nicht alle Tassen im Schrank. Er übt dabei auch indirekt Kritik an Settembrini, diesem humanistischen Pädagog mit seinem Bildungslatein.
Hans veranlasst Besuche und Geschenke für mehr und mehr totgeweiht Kranke (die normalerweise abgeschottet in ihren Zimmern bleiben und von denen man nichts mitbekommt). Es ist absurd und erschreckend. Für mich als Leserin wird sehr klar, dass einige Eingriffe nur gemacht werden, weil sie dem Sanatorium viel Geld einbringen. Bei geringen Erfolgsaussichten wird noch operiert – und zack stirbt der Patient. Neue Zimmer bieten Platz für neue Gäste und davon gibt es stets genug. Ein Patient hatte eine misslungene Pneumothorax-OP (ohne Betäubung, weil „unsereins“ das nicht verträgt – was immer das bedeuten mag). Andere Lebenslagen und Patientenpersönlichkeiten werden geschildert… die Leute tun mir wirklich leid. Ich denke oft, dass sie besser nie ins Berghof Sanatorium gekommen wären, denn das senkt ihre Lebenserwartung anscheinend, statt sie zu steigern. Irgendwo kam auch zur Sprache dass manche Patienten nicht krank sind und nur zum Amüsement in Berghof sind. Hans Motive für diese Krankenbesuche und seine Empörung über die „Liederlichkeit“ (Patienten die gar nicht krank sind, die ihre Gesundheit durch heimliche Pokerspiele aufs Spiel setzen oder die nichts über das Leiden und Sterben der wirklich Kranken erfahren wollen) sind nicht klar. Die verschiedenen Schwerkranken werden als eigenständige Persönlichkeiten mit ihrer besonderen Geschichte, ihrer Krankheit, ihrer Sicht auf das Leben und ihren Zukunftsprognosen, -träumen und -plänen gezeigt. Es gibt einen reichen, vollwaisen Vierzehnjährigen, es gibt einen russischen (?) Kaufmann, der von seinem Leben früher berichtet und einen nüchternen Blick auf seine eigene Behandlung behält. Bei ihm ist die Pneumothorax-OP ohne Betäubung misslungen und er hat eine furchtbare Angst vor dem Zeitpunkt, da es erneut versucht wird. Es gibt eine Frau, die ihren Mann für einen jungen Geliebten verließ und von ihm dann wegen ihrer Krankheit verlassen wurde. Ihre Krankheit schließt Ekzeme mit ein, die einen Großteil ihrer Haut bedecken. Es wird so dargestellt, als würde sie für ihr liederliches Wesen bestraft und das was sie ihrem Mann angetan hat, der ihren Aufenthalt in Berghof jedoch finanziert, weil er sie immer noch liebt. Es wird von einer neunzehnjährigen berichtet, die in einer günstigen Pension ist, weil ihre Familie keine Lust hat die teure Behandlung zu bezahlen, da die Aussichten auf Heilung ohnehin schlecht sind und nur weil der Hofrat Behrens insistierte, haben sie die junge Frau überhaupt zurück in die Berge geschickt, nur eben nicht direkt mit Zimmer im Berghof. Hans und Joachim (v.a. letzterer) wollen sich von den Vergnügungen fernhalten, da sie ja nicht zum Spaß da sind. Als barmherzige Zuwendung bringen sie die arme Neunzehnjährige jedoch zu den Spielen und so bekommen wir davon auch eine Ahnung. Wintersport-Meisterschaften, reiche Leute und Trubel und Feierstimmung findet sich dort. Ich habe bestimmt einen der vorgestellten, schwerkranken Patiententypen vergessen. Die junge Frau heißt Karen Karstedt und hat verpflasterte Finger weil das „Gift“ ihrer Krankheit dort Wunden verursacht. Sie gehen mit Karen auch ins Kino, das anscheinend in einem Theater stattfindet. Das Filmmaterial ist bunt zusammengesetzt und nicht gerade politisch korrekt. Ton gibt es zum Bild keinen. Die Tatsache der Filmvorführung wird selbst thematisiert und anders – philosophischer, auf andere Art gesellschaftskritisch – als das heute der Fall ist durch Hans (oder den Erzähler?) bewertet. Frau Stöhr ist auch bei der Filmvorführung und ihr ‚rotes, ungebildetes Gesicht ist vor Genuss verzerrt‘ – also echtmal. Diese Figur wird sehr merkwürdig in Szene gesetzt. Danach gehen sie mit Karen noch in ein Cafe, wo Frau Stöhr ebenfalls anwesend ist und stichelt – über die Motive der drei (Karen, Joachim, Hans). Hans ist der Meinung seine Aktionen seien charitativer Natur und er freut sich an der versteckten, weitreichenden Bedeutung. Frau Stöhr vermutet, dass er Karen als Ersatz für Chauchat benutzt, weil er an Chauchat nicht herankommt. Hans und Joachim gehen mit Karen auf den lokalen Friedhof, auf dem vermutlich auch Karen bald liegen wird. Der Friedhof ist voll mit jungen Leuten aus aller Welt.
Walpurgisnacht
Hans ist nun schon sieben Monate in Berghof. Es ist Fasching im Sanatorium, Leute verkleiden sich abends und duzen sich. Hans und Settembrini haben ein Gespräch, bei dem Hans wieder seine eigene Meinung vertritt. Es wird klar dass Hans sich weiterentwickelt hat, so wie die Beziehung selbst zwischen ihm und Settembrini. Hans darüber nach woher er einen Bleistift bekommen soll und hat einen Hippe-Flashback, wobei er Chauchat mit den Augen verschlingt. Settembrini meint Chauchat sei Lillith (Adams erste Frau, ein Nachtspuk der für Männer wegen ihres schönen Haars gefährlich ist). Hofrat Behrens schenkt Punsch aus und zeichnet blind ein Schweinchen. Patienten versuchen vergeblich das nachzumachen, die Stimmung ist ausgelassen. Im Klinkerhof fragt Hans Chauchat nach einem Bleistift für dieses Spiel. Sie gibt ihm einen hochwertigen, grazilen. Er meint er habe schon gezeichnet und jetzt müsse sie zeichnen und lotst sie zum Spiel. Aber die Patienten gehen schon zum Tanzen über und so setzt sich Hans mit Chauchat an den Rand und fordert sie zum Tanzen auf woraufhin ein Dialog in französich-deutsch-Mischmasch sich entwickelt. Leider kann ich kein französisch und verstehe das nicht. Irgendwas mit Behrens und ihrem Porträt. Chauchat will mit Hans nur zuschauen und so schauen sie zu. Hans in seiner Großvater-Manier uns sagt zu. Er meint das ist hier für ihn wie ein Traum. Französisch deutscher Dialog mit den Worten Sorgenkinder des Lebens, Settembrini bevor wieder eine Raumbeschreibung kommt (das Tanzen neigt sich dem Ende, das Kartenspielen in einem anderen Zimmer hat begonnen). Hans fragt „Was tust du?“ – Chauchat sagt sie reist ab. Morgen. Sie sei zwar nicht geheilt aber momentan kann man nicht viel für sie tun, also kommt sie vermutlich irgendwann zurück. Wieder viel französisch. Glaubst du Clawdia? Französisch. Weißt du wie krank ich bin? Französisch. Viel Französischdialog mit deutschen Einsprengseln. Was ich verstehe hat mit einer vergangenen Situation zu tun wo Hans vom Tisch aufstand und Behrens vielleicht etwas gesagt hat (was?) oder auch nicht. Die Tanzenden sind fertig, am Klavier sind noch der Mannheimer und Lehrerin Engelhart und die verschwinden wegen des gewichtigen Schweigens ebenfalls. Gespräch auf französisch, Hans kniet vor Chauchat auf allen vieren. Macht er ihr eine Liebeserklärung? Sie streicht ihm den Hinterkopf. Sie lässt ihn reden, setzt ihm ihre Papiermütze (Karneval) auf und verabschiedet sich von dem Karnevalsprinzen. Sie sagt in der Tür noch was auf französisch und tritt hinaus. Ich hoffe durch die Reclam Lesehilfe und die nächste Seminarsitzung wird noch klar worüber die geredet haben… Schon enttäuschend wenn man nach so viel Text das Finale gar nicht versteht.
KURZE HANDLUNGSZUSAMMENFASSUNG
Ewigkeitssuppe und plötzliche Klarheit
Hans liegt 3 Wochen im Bett, um sein Schnupfenfieber/die schlechte Lunge zu kurieren. Er erhält Besuch von seinem Vetter Joachim, von Dr. Krokowski als Figur (Psychoanalytiker) und von den Ärzten Krokowski und Behrens als Patient (in dieser Rolle tritt Krokowski zurückhaltend auf und ist nur der Assistenzarzt des Lungenfachmanns). Zudem besucht ihn auch Settembrini und führt tiefschürfende Gespräche mit Hans.
„Mein Gott, ich sehe!“
Eine Woche verfliegt. Hans versucht sich in die Patienten Gesellschaft zu integrieren und ist eifersüchtig wegen Chauchat – bis es endlich zum Durchleuchtungstermin kommt. Im Wartezimmer begegnen sie erneut Madame Chauchat. Im Durchleuchtungszimmer werden live- und Foto-Röntgenaufnahmen von Joachim und Hans Castorp gemacht. Mystische Atmosphäre und Hans Lunge ist angeblich genauso krank, wie man es durch das Abhören vermutet hat.
Freiheit
Hans spricht mit Settembrini und kann gedanklich und mit Worten zum ersten mal mithalten. Danach kommt die Liegekur in der Hans einen Brief nach Hause schreibt – er müsse länger bleiben, vermutlich über den Winter.
Launen des Merkur
Hans redet sich seine Verliebtheit aktiv tiefer ein, ist niedergeschlagen wegen eines „verachtenden“ Blickes von Chauchat – sein Fieber sinkt, was Hans blöd findet. Dann begegnen Joachim und er Chauchat bei einem Spaziergang und sie grüßen sich. Hans ist in Hochstimmung und sein Fieber steigt.
Enzyklopädie
Hans fiebert auf die Postausgabe hin und seine Verliebtheit ist für alle offensichtlich. Er hat mit Settembrini ein heftiges Gespräch.
Humaniora
Hans und Joachim sind im Garten. Hofrat Behrens kommt vorbei und fachsimpelt mit Hans über Zigarren. Der Arzt zieht die Vettern zu seinem Haus, um ihnen seine Bilder zu zeigen. Gespräch über den Körper (medizinisch).
Forschungen
Wintereinbruch mit viel Schnee. Ein Heft, das mit Sex zu tun hat, und unter den Patienten herumgereicht wird. Hans hat sich medizinisch-biologische Fachbücher besorgt und wir erfahren viel über den Inhalt und der merkwürdigen Interpretation davon über das Leben selbst.
Totentanz
Weihnachten in Berghof. Der Herrenreiter stirbt und Hans erweist dem Toten die letzte Ehre und räumt seiner Krankheit ein, womöglich einen Lebenswendepunkt zu beschreiben (vielleicht macht er das mit der Ingenieursanstellung doch nicht). Hans macht Besuche und Geschenke bei/für Totkranke in Berghof. Mit Joachim lernt er u.a. die junge Karen Karstedt kenne und führt sie zusammen mit Joachim aus.
Walpurgisnacht
Fasching/Karneval in Berghof. Hans redet mit Settembrini (wie ein Gleichgestellter) und mit Chauchat redet er (auf französisch) und kniet auf allen vieren vor ihr. Sie wird morgen abreisen.
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So, das war ein verdammt langes Kapitel und ein verdammt langes Buch. Dabei gibt es noch mehr, wie ich erfahren habe… Ich hoffe, dass die Aussagen bei der Lektüre von der Reclam-Erläuterung sowie bei der nächsten Seminarsitzung noch etwas klarer werden. Insgesamt würde ich sagen das Buch ist ziemlich schräg (und trifft nicht meinen Humor), aber es steckt viel drin worüber man nachdenken und reden kann. Würde ich für mich alleine nicht lesen – äh, gelesen haben.
Schreib mir sehr gerne deine Meinung in die Kommentare
Bis dann
Gedankenpilze
3 Kommentare zu „Der Zauberberg (Thomas Mann), Kapitel 5, Leseeindrücke und Zusammenfassung“