Moin Leser
Für mein Studium lese ich dieses Buch und dachte ich kann das abschnittsweise im Blog behandeln.
Worum geht es?

Kontext:

Na dann – auf die Plätze, fertig, los gelesen! Kapitel 1 bis 3, ich komme!
Willst du nur eine kurze Handlungszusammenfassung? Dann scroll nach ganz unten!
Vorsatz:
Ziemlich witzig und verspielt geschrieben. Für die Anzahl an Sätzen sind verblüffend wenig Informationen transportiert worden. Der Protagonist wird Hans Castorp heißen, die Geschichte spielt vor dem „großen Krieg“ – womit bei dem Zeitraum der Entstehung wohl der erste Weltkrieg gemeint sein dürfte. Der Erzähler kommt ein bisschen ins Philosophieren.
Erstes Kapitel:
Ankunft
Hans Castorp ist gerade mit seinem Studium fertig und will nach einem dreiwöchigen Urlaub in einer anfangen zu arbeiten. Er kommt aus Hamburg. Eigentlich wollte er sich innerlich nicht auf die Reise einlassen, wird es wohl aber doch tun. Es geht ins Hochgebirge und er ist davon nicht begeistert. Die Sätze sind relativ lang, die Sprache etwas hochgestochen. Die Erzählung findet bislang eher im tell als im show statt, aber die Beschreibungen sind erstaunlich detailliert. Hin und wieder muss ich darüber schmunzeln wie etwas geschrieben ist. Der Erzählton ist witzig und lässt vermuten daß dieser Urlaub Hans Leben völlig verändern wird.
Die naturnahe Berglandschaft wird ausführlich beschrieben. Hans kommt am Dorf-Bahnhof an, wo sein Ziel ist (das Sanatorium) und wird dort von seinem Vetter Joachim in Empfang genommen, zu dem er eine eher kühle Beziehung hat, weil die beiden sich vor zu viel Herzenswärme fürchten. Es gibt Kriegsveteranen und etwas hat dem Vetter in den letzten sechs Monaten die Lebensfreude geraubt. Also hat der erste Weltkrieg doch schon begonnen? Was sollte dann die Aussage im Vorsatz die Geschichte würde vor dem Krieg spielen? Oder reden wir hier von anderen Kampfhandlungen?
Jedenfalls lässt der Vetter anklingen, dass hier oben etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Ab der Begegnung mit dem Vetter geht es mehr zum show über und liest sich leichter. „Oben“ also beim Sanatorium in den Bergen geht es wohl anders zu als „unten“. Allerdings verliert die Erzählung ihren Witz, zumindest in meinem Empfinden.
Das ist aber ein langes Kapitel… Der Vetter war in der letzten fünf Monaten schon in diesem Sanatorium und er hat die Landschaft schon ziemlich satt.
Nr. 34 (Der Abschnitt hat einen Namen, aber nirgendwo steht „zweites Kapitel“ – wie lange gehen die ersten 3 Kapitel denn bitte?) (Nummer 34 ist Hans Zimmernummer)
Wir kommen im Sanatorium an. Hans Castorp wird von dem Sauerstoffmangel ganz albern und lacht sich schlapp. Sein Vetter erzählt, wie es im Sanatorium so zugeht (Wie in einem Krankenhaus mit ein paar komischen Eigenarten, die ich der Zeit zuschreibe. Der Vetter ist wohl wegen seiner Lunge da. Warum hat er dann einen ganzen Koffer voller Zigarren dabei? Manche Leute spinnen doch.).
Grauenvolle Todesarten und Alltagsblabla werden kommentarlos nebeneinander berichtet vom Vetter. Weder der Erzähler noch der Protagonist scheinen das merkwürdig zu finden. Der witzige Erzählton ist auch weg. Man merkt den Erzähler gar nicht mehr, jetzt wirkt alles sehr unmittelbar und unkommentiert.
Neuer Abschnitt: Im Restaurant.
Es gibt nobles Essen, gar nicht im Sinne von Krankenhaus. Eine menschenscheue Patientin, die laut Hörensagen praktisch schon ihr ganzes Leben im Sanatorium ist, kommt am Rande vor. Joachim hängt alles zum Hals raus und er möchte endlich nach Hause. Aber wegen der Prognose (ein halbes Jahr mit Sicherheit noch), wird das wohl noch dauern. Joachim ist Offizier beim Militär und noch jung, genau wie Hans. Der Stillstand durch den Sanatoriumsaufenthalt setzt ihm zu.
Auf dem Rückweg begegnen sie Dr. Krokowski, der u.a. als Psychologe tätig ist. Ihm bestätigt Hans nochmal, dass er vollkommen gesund sei (psychisch und physisch) und nur 3 Wochen bleibe. Wieso bekommt jemand Gesundes ein Zimmer für 3 Wochen in einem Sanatorium? Die Informationslage wird nur langsam klarer.
Am Ende kommt ein Traum, der sehr traumtypisch funktioniert.
Mir ist mit dem Buch etwas langweilig geworden. Ich hoffe das ändert sich noch. Zumindest kommt jetzt endlich das lang ersehnte zweite Kapitel! Insgesamt fällt mir immer wieder auf, wie detailliert die Welt beschrieben wird. Oft handelt es sich um völlig unnötige Beschreibungen. Das lässt alles echter wirken, verlangsamt aber auch das gefühlte Lesetempo. Welchen Sinn hat das???
Zweites Kapitel
Von der Taufschale
und vom Großvater in zwiefacher Gestalt
Ein kurzer Bericht über den tragischen Tod von Hans leiblichen Eltern. Die Mutter starb als Hans 5 Jahre alt war während einer Schwangerschaft an einer Embolie. Der Vater (der den Tod seiner Frau sowieso nicht gut weggesteckt hatte) zwei Jahre später an Lungenentzündung. Hans war bei seinem wohlhabenden und eher distanzierten Großvater, bis auch dieser an einer Lungenentzündung starb. Der Großvater besaß eine Taufschale, die er Klein-Hans zeigte, weil dieser das wollte. Zur Schale gehört auch ein Teller von 1650, in dessen Boden die Namen der Besitzer und damit Hans Vorfahren eingraviert waren. Wenn der Großvater die Objekte zeigte und darüber erzählte, geriet Klein-Hans ins sinnliche Träumen. Mit der Taufschale wurden Hans und seine Vorfahren getauft. Der Großvater war Hans eine Inspiration, (weil oder obwohl??) er ein konventioneller und traditionsbewahrender Mensch war. Der Großvater war Ratsherr und scheint mir für das Bürgertum des vergangenen Jahrhunderts (1800-1900) zu stehen. Mit sieben hatte Hans schon 3 Verwandte verloren, einschließlich Großvater. Irgendwas in der Erklärung der Zeit muss ich wohl missverstanden haben, sonst würde das ja gar keinen Sinn machen. -Ah, Zwischen dem Tod von Vater und Großvater liegen nur 3-4 Monate, dann passt es ja doch. Der Tod ist also ein Thema in Hans Kindheit und in gewisser Weise wird ein psychisches Profil für uns Leser entworfen (das ist meine Interpretation davon was das soll), aber es gibt keinen Erzähler, der die Ereignisse in diese Richtung für uns deutet. In diesem Rückblick werden Sachen einfach nur erzählt, aber nicht gedeutet. Hans ist meiner Ansicht nach nicht der Erzähler. Obwohl man immer wieder Einblicke in seine Gedanken und Empfindungen bekommt, fühlt man sich meistens eher so, als würde man ihn von außen betrachten. (Man erfährt hin und wieder auch Sachen, die Hans in dem Moment nicht wissen kann, wobei das eher für den vorangegangenen Teil im Sanatorium gilt.). Am Ende dieses Abschnittes wird ein wenig über den Tod / tote Menschen philosophiert, im Kontext vom aufgebahrten, toten Großvater. Das hat mich wirklich berührt, weil es mich an eigene tote Angehörige erinnert hat und an das Gefühl damit konfrontiert zu werden, dass die Leiche eben nur noch ein toter Organismus ist und nicht mehr der Mensch, den man kannte.
Für heute mache ich Schluss. Man, wer hätte gedacht dass „3 Kapitel“ so lang sein können??? Die Seiten sind sehr eng bedruckt und ich bin jetzt gerade mal auf Seite 33 (von 363), habe aber schon gute 3 Stunden reine Lesezeit investiert… Dabei lese ich eigentlich wirklich nicht besonders langsam. Vielleicht würde ich das Buch ja besser verstehen, wenn ich „Der Tod in Venedig“ kennen würde…? Ich habe das Gefühl, dass die Masse an Details einen Sinn hat, den ich nicht verstehe, ebenso wie die Erzählung von tausend scheinbar unwichtigen Begebenheiten und Begegnungen. Wenn sie unwichtig wären, hätte Thomas Mann sie ja nicht geschrieben. Ich gehe mal stark davon aus, dass er wusste, was er tat und dass er das Buch mit Absicht so geschrieben hat, wie er es eben geschrieben hat.
Nächster Abschnitt: Bei Tienappels
Und von Hans Castorps sittlichem Befinden
Mehr Kindheit. Hans scheint ein verträumtes Kind gewesen zu sein (starrt ins Leere), wobei das als nichts Gutes angesehen wurde. Laut Beschreibung passt er von seinem äußeren Anschein her sehr gut in die Hamburger Gesellschaft und den Ort. Gegen seine Blutarmut hat ein (-offenbar völlig bescheuerter-) Mediziner (der auch schon Mutter und Vater behandelte) dem achtjährigen jeden Tag ein Glas Porter verordnet. Ich frage mich ja ob die medizinischen Maßnahmen absichtlich so skurril sind, oder ob die Leute das in der Zeit tatsächlich für eine gute Idee hielten (Lungenkranke, die Zigarren rauchen und Achtjährige, die jeden Tag Alkohol trinken…).
Hans ist ein Kind der Hamburger Oberschicht und dazu passt er. Er wurde zu einem sehr feinen Pinkel, der viel zu viel rauchte (meiner Ansicht nach). In diesem Abschnitt wird zusammenfassend erzählt und Beschreibungen werden gleich gedeutet. Der Erzähler selbst drängt sich zwischendurch auch wieder in den Vordergrund („Wir kommen hier auf unsere Andeutungen von früher zurück…“). Wann die zusammenfassende Erzählweise begonnen hat, habe ich aber nicht mitbekommen.
Arbeit ist ein wichtiges Thema, weil es für Hans sonst nichts achtenswertes in der Welt gibt und der Erzähler führt das meiner Ansicht nach auf das psychische Profil durch die Kindheitserlebnisse zurück. Hans achtet die Arbeit, aber er liebt sie nicht, weil sie ihm nicht bekommt. Hans studierte Schiffsbau, obwohl er zum Künstler besser geeignet gewesen wäre. Zu Beginn des Romans ist er im dreiundzwanzigsten Lebensjahr. Wie kann man denn so schnell studieren?? (er hat insgesamt 4 Semester studiert, an zwei Hochschulen und wäre danach für die praktische Ausbildung bei den Familien-Bekannten eingestiegen).
Erschöpft nach der Hauptprüfung fordert der (bescheuerte) Mediziner Dr. Heidekind (der auch den täglichen Porter verordnete) eine gründliche Luftveränderung -> ab ins Hochgebirge. Da Vetter Joachim wegen schlimmer Lungenerkrankung mit blutigem Auswurf ins Sanatorium Berghof geschickt worden war und sich dort seit 5 Monaten zu Tode langweilte, sollte Hans die Luftveränderung dort vornehmen. Aha, jetzt macht die Reise allmählich Sinn. Und so endet Kapitel 2 wo Kapitel 1 beginnt – Hochsommer, in den letzten Juli-Tagen, 3 Wochen Urlaub in Berghof. Zweites Kapitel endet auf Seite 42 von 363.
Drittes Kapitel
Ehrbare Verfinsterung
Vom Balkon aus sieht Hans eine trauernde, alte Frau spazieren gehen, die ihre Schritte unwissentlich der fröhlichen Marschmusik anpasst. Dann hört er lautstarken Sex der Eheleute nebenan, was ihm sehr peinlich ist und zusammen mit einer körperlichen Beschwerde die Laune verdirbt. Körperliche Beschwerde, die er gestern schon hatte: Sein Gesicht wird rot und fühlt sich unangenehm an. Wahrscheinlich eine Nebenwirkung der Höhe.
Frühstück
Vetter Joachim erklärt was es mit der alten Frau in schwarz auf sich hat – sie ist wegen ihrer Söhne hier. Der erste ist totgeweiht, der zweite kam rauf und wurde dann oben krank und um ihn steht es jetzt auch nicht mehr gut. Vielleicht liegt das an Corona, aber ich denke langsam, dass viele der Patienten vielleicht die spanische Grippe haben und sich im Sanatorium erst so richtig anstecken? Oder dass der Körper den Erreger (oder einen vergleichbaren) schon hat und dann bei der Umstellung auf die große Höhe (was ja körperlich sehr anstrengend ist) schlapp macht. Jedenfalls sterben die Leute häufig im Sanatorium und langsam macht mich das misstrauisch. Ich würde mich da jedenfalls nicht behandeln lassen wollen. Die alte Frau ist Mexikanerin (wird „Tous-les-deux“ genannt) und kann sich keinem verständlich machen, weil sie spanisch spricht. Beim Frühstück wird Hans von einer „Zwergin“ (gemeint ist wohl Kleinwüchsige) bedient (die Kellnerinnen heißen „Saaltöchter“). Die Beschreibung des Frühstücks legt nahe, dass dieses Sanatorium für reiche Leute ist. Es ist eines richtigen Restaurants würdig. Die Beschreibung des Raumes selbst auch.
Ich glaube die Beschreibungen der Orte und Menschen, die Thomas Mann so gerne ausschweifend schreibt, könnten einen symbolischen Sinn haben. Vielleicht sollen sie Aspekte der Gesellschaft darstellen, über die man als Leser mal nachdenken kann.
Neckerei, Viatikum. Unterbrochene Heiterkeit
Jetzt behauptet Joachim dass er nicht raucht, weil er nie raucht. Da habe ich das wohl im ersten Kapitel falsch verstanden??? Sie begegnen dem Arzt und der sagt Hans hätte eine Anämie und soll mal den ganzen Tag mit Joachim verbringen und tun was er tut. Es gäbe nichts Schlaueres als sich zu verhalten wie bei einer leichten Tuberculosis pulmonum. Heißt das Joachim hat Tuberkulose?!?! Das ist doch eine hochansteckende bakterielle Krankheit? Dann steckt er Hans doch an! Und alle anderen auch, wenn er so ohne Schutz herumläuft! Die medizinischen Aspekte dieses Buches verwirren mich total! Hans und Joachim gehen spazieren, wobei sie dem „Verein Halbe Lunge begegnen“ (jungen, totgeweihten Menschen, deren einer Lungenflügel von der Versorgung mit Sauerstoff getrennt und ersatzweise mit Stickstoff gefüllt wird). Joachim sagt sie sind frei. Also wieder ein bisschen Philosophie über den Tod und die Zeit. Danach erzählt Joachim noch andere Geschichten von sterbenden Patienten (in diesem Kontext auch vom Viatikum; irgendein katholisches Sakrament für Sterbende oder ein Bestandteil davon – sowas wird durchgeführt wenn die anderen Patienten beim Essen oder in der Liegekur sind, also „hinter den Kulissen“) und Hans kriegt einen hysterischen Lachanfall. Ist das wirklich die Höhenluft? Diese Lachanfalle und die gefühlt-geröteten Wangen (die gar nicht gerötet sind, zumindest in manchen Szenen, denn Hans Gesichtsfarbe ist wohl eher grünlich…) finde ich immer alarmierender. Was, wenn Hans sich auch schon mit irgendeiner fiesen Krankheit angesteckt hat? Dieses Sanatorium ist nicht gerade vertrauenerweckend! Beendet wird dieser Abschnitt mit einem Fremden, der auf sie zutritt. Ist das der erste Cliffhänger?
Satana
Der Fremde ist ein italienischer Literat, der sehr viel redet und auch Patient im Sanatorium ist. An der Lage seines Zimmers kann man vermuten, dass er weniger Geld hat. Er zieht über die Ärzte in Berghof und den anderen Sanatorien her und unterstellt, dass die Aufenthalte von den Ärzten in die Länge gezogen werden, um mehr Geld zu machen. Mit ihm gehen Hans und Joachim zum Sanatorium zurück. „Satana“ bezieht sich auf ein Lied, das ein Autor, den der Literat mag, gedichtet hat, wenn ich das richtig verstanden habe. Der Literat unterstellt auch, dass Krokowski (Arztassistent und Teilzeit-Psychologe) nur an Sex denkt und deshalb gerne mit den Patientinnen Traum-analysen macht. Ich frage mich allmählich ob und wann in dem Buch endlich etwas passiert. Durch die hohe Wortzahl pro Seite habe ich auch das Gefühl gar nicht voran zu kommen, obwohl ich lese und lese…
Gedankenschärfe
Liegekur mit Joachim. Joachim misst seine Temperatur mit einem Quecksilberthermometer und schreibt das Ergebnis in eine Grafik (37,5). Hans philosophiert über Zeit und geht auf seinen Balkonteil (der in Hörweite von dem von Joachim ist) und macht ebenfalls Liegekur. Also er liegt einfach in einer Liege. Schließlich wieder ein Gong zum nächsten Frühstück, wo alle Milch trinken sollen und noch mehr essen können. Hans will Porter, was es nicht gibt, aber er bekommt ein anderes Bier und das schlägt so richtig ein. (Wer täglich Alkohol trinkt und Zigarren raucht, muss sich über schlechte Durchblutung und Erschöpfung auch nicht beklagen, aber das sagt Hans niemand, auch nicht der Erzähler. Nicht die Mitpatienten und nicht die Ärzte. Sind diese medizinischen Aspekte mit Absicht so skurril? Oder fanden die Leute das damals normal?!)
Ein Wort zuviel
Ein Spaziergang ins Dorf. Hans hat starkes Herzklopfen und seine Zigarren schmecken ihm nicht mehr, aber noch gibt er nicht auf. Das Dorf ist eigentlich ein Kurort. Sie reden über die Leute am Tisch (Joachim reagiert undeutbar komisch auf die junge, russische Marusja und ihre Erwähnung) und heimliche Pokerspiele in anderen Häusern, wobei Hans in wie einem Anfall starke Müdigkeit überkommt (trotz Herzklopfen) und sie gehen zurück. Hans schläft mit Herzklopfen auf seinem Liegestuhl ein.
Natürlich, ein Frauenzimmer!
Im ganzen Kapitel wird deutlich dass Hans auf weniger gebildete Menschen arrogant herabschaut. Er benimmt sich immer wunderlicher (murmelt Dinge vor sich hin, die ihm peinlich wären, wenn er klar im Kopf wäre). In dem Abschnitt wird Mittag gegessen. Alle essen sehr viel und die meisten Patienten wirken immer noch wie komische Kauze. Danach ist Hans wieder auf seinem Liegestuhl und hustet blutig ins Taschentuch. Hat er jetzt Tuberkulose?
Herr Albin
Hans hört eine Szene von unten in der allgemeinen Liegehalle. Herr Albin ist ein junger Mann, der seit 3 Jahren da und unheilbar krank ist. Er redet davon sich irgendwann demnächst mit seinem Revolver via Kopfschuss umzubringen und dass er frei ist, wie wenn im Gymnasium klar ist, dass man sitzenbleibt und den Rest des Schuljahres nur noch herumgammelt. Dem geistig entrückten Hans, der das Gleichnis aus eigener Lebenserfahrung kennt, da er schon sitzen geblieben ist, kommt das wie eine gute Sache vor.
Satana macht ehrrührige Vorschläge
Wie lang ist das Kapitel denn noch? Mein Gott kommt mir dieses Buch gerade langweilig vor! Es passiert einfach nichts. Nur gelangweilte Patienten und ein unsympathischer Protagonist, dem es aus ungeklärten Gründen schlecht geht.
Endlich durch!!! Kapitel 3 endet auf S.98 von 363. In dem Abschnitt erfolgt ein Wechsel aus Essen und Liegen (insgesamt gibt es an diesem ersten Tag 5 Mahlzeiten und bei jedem langen alle ordentlich zu). Hans wird immer kränker und kränker. Fieber, Schüttelfrost, Herzklopfen, nicht mehr klar im Kopf… Der Italiener rät ihm nach Hause zu fahren, weil Hans der Aufenthalt wohl nicht bekommt. Zuvor aber hat Hans das schon zu Joachim gesagt und dieser war gar nicht begeistert und meinte 1 Tag reicht nicht um so etwas zu entscheiden und überstürzt zurück zu fahren. Genau dieses Argument wiederholt Hans gegenüber dem Italiener und scheint nicht mehr vorzuhaben gleich abzureisen. Ich bin ja mal gespannt ob er den Aufenthalt in diesem Sanatorium überhaupt überlebt. Das Kapitel endet damit dass Hans in seinem Bett Fieberträume hat und wirres Zeug träumt. Die ganze Wahrnehmung in diesem Abschnitt war schon wirr, genau wie Hans Verhalten. Untersucht wurde er von den Ärzten noch nicht. Keiner scheint mitzubekommen wie krank Hans schon geworden ist.

Kurze Handlungszusammenfassung:
Vorsatz: Der Erzähler deutet an worum es gehen soll.
Erstes Kapitel: Der junge Mann Hans Castorp fährt für 3 Wochen Urlaub ins Hochgebirge ins Sanatorium Berghof zu seinem Vetter Joachim. Joachim hat keinen Bock mehr da herum zu hängen, aber seine Lungenerkrankung macht es nötig. Hans ist auch nicht davon begeistert 3 Wochen da rum zu hängen. Das Kapitel ist in mehrere Abschnitte unterteilt, so wie alle folgenden.
Zweites Kapitel: Hans Castorps Kindheit. Seine Eltern starben früh, danach der Großvater. Dann zog Hans zu seinem Ziehvater Tienappel. Hans gehört zur Hamburger Oberschicht und ist ein feiner Pinkel. Arbeit liegt ihm nicht (in ihm schlummert ein Träumer und Künstler), aber sie ist das einzige, was er achtet, denn so wurde er erzogen. Er hat Schiffsbau studiert und wollte nach dem 3 wöchigen Urlaub im Sanatorium bei einer Firma einsteigen. Das zweite Kapitel endet da, wo das erste beginnt.
Drittes Kapitel: Aufenthalt im Sanatorium. Es geht um das Leben dort, die Patienten, ein bisschen Philosophie über den Tod und die Zeit und Hans wird sehr krank. Er bekommt Fieber, wird wirr im Kopf, hat starkes Herzklopfen, hustet Blut, verliert das Bewusstsein… Außer dem italienischen Literaten merkt das aber keiner. Der Aufenthalt im Sanatorium besteht darin den ganzen Tag abwechselnd zu essen, zu spazieren und an der frischen Luft zu liegen. OPs werden auch durchgeführt, aber davon bekommt man nur indirekt was mit. Insgesamt gibt es 5 Mahlzeiten. Es ist unklar was Hans eigentlich hat. Ist es wirklich nur die Umstellung auf die Höhe? Ideen gleich wieder abzureisen werden von Hans verworfen, weil er erst einen Tag da ist.
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