Das Erbe der Magie, Hidden Legacy 1, Ilona Andrews

Moin Leser,

Heute geht es um ein Buch, das Genre-technisch in den gleichen Bereich fällt wie „Hex Files“. Es fühlt sich an wie ein Fantasy-Jugendbuch (heutige Welt mit Fantasy-Einsprengseln), aber mit erwachsenen Figuren.

Die Protagonistin (mitte 20) ist die Hauptermittlerin in der Privatdetektei, die ihre Familie über Wasser hält. Die Protagonistin (Nevada) kann Lügen magisch erspüren. Eines Tages setzt das Mutterunternehmen ihrer Detektei sie allerdings auf einen hoffnungslosen Fall an: Sie soll den hochbegabten Feuermagier, der Leute umgebracht hat, vor der Polizei finden und seiner Familie übergeben. Nicht weil sie besonders qualifiziert wäre, sondern weil sie entbehrlich ist. Tut sie es nicht, dann wird ihre Familie obdachlos.

Nevada nimmt den Fall an und tut alles dafür ihn zu überleben. Leider bedeutet das, dass sie auf Hilfe angewiesen ist – was ihr als stolzer und eigenständiger Frau gar nicht passt. Vor allem weil die Hilfe von einem anderen supermächtigen, superreichen Magier kommt, der viel zu gut aussieht. Aber er ist ihre einzige Chance den Auftrag zu überleben…

Einige Sachen sprechen für das Buch und eine dagegen.

Für das Buch sprechen:
Die Storyidee mit viel Potential (eine kleine Privatdetektivin muss einen verrückten, supermächtigen Feuermagier aufspüren und lebend festnehmen).
Die Ausgangssituation (Eine Familien-Privatdetektei in finanziell schwieriger Lage, eine 25jährige Hauptermittlerin, die Lügen magisch wahrnehmen kann und ein wirklich verrückter Haufen von Familie).
Die Protagonistin (sie lässt sich nichts sagen, ist clever und kompetent und will nachvollziehbare Dinge).
Die Familie der Protagonistin (wie gesagt ein herrlich verrückter, loyaler Haufen mit Teenagern, einem Collegestudenten, einer Scharfschützen-Mutter und einer Mechaniker-Oma).
Die Magie (mir gefällt das System. Es ist logisch, aber bietet so viele Spezifikationen, dass man immer wieder davon überrascht wird, wer was kann).
Gute Action Szenen mit Magie und Kampf.

Aber….
Aber die Liebesgeschichte ist wirklich schlimm. Eigentlich tut die Autorin nichts Genre-ungewöhnliches (nicht ungewöhnlich für diese „Girly-Fantasy“-Schiene, wie ich sie gerne nenne), aber sie macht es so derart überzogen, dass es einfach nur lächerlich ist. Ich hätte das Buch deshalb fast abgebrochen.
Also mal im ernst – wtf?!

Aus meinem Lesetagebuch:

Hidden Legacy 1 – Das Erbe der Magie – Ilona Andrews

Die Sache mit der Armut und mit dem Verlust von Krankenversicherung kommt mir sehr amerikanisch vor, aber da bin ich vielleicht auch auf dem falschen Dampfer. Vielleicht gibt es solche existenziellen Bedrohungen auch hier. Na gut, das Buch spielt eben auch in Amerika

Das Familienunternehmen ist eine Privatdetektei, aber wegen der Krankheit des inzwischen verstorbenen Vaters musste sich die Familie so tief verschulden, dass die Detektei praktisch einer anderen Firma gehört.
Und diese Firma missbraucht ihre Macht, um die Protagonistin dazu zu zwingen einen extrem mächtigen Magier zu fangen.

Der Plot und die Protagonistin sind sehr vielversprechend und saugen mich schnell in die Geschichte hinein.
Die Welt ist praktisch wie die aktuelle USA nur mit Magie und einem auf Magie gegründeten Macht-und-Geld-System. Große Unfairness. Potential für extrem brenzlige Situationen.

Ich liebe die Mechaniker-Oma! Tolle Figurenidee und irgendwie greifbar umgesetzt.


Die Plotstruktur hat etwas sehr Krimi-haftes.

So weit der bisherige Eindruck (17%, 2 h gehört).

Ich finde es etwas irritierend wie genau die Hautfarben und -töne beschrieben werden. Hat das eine Funktion?

Okay… Der Auftritt von „Mad Rogan“ ist einfach nur lächerlich! Die Raubtieranalogie ist komplett überzogen, ebenso wie das als selbstverständlich angenommene Weltbild dass ein attraktiver und selbstbewusster Mann sofort von allen Frauen als Alphatier wahrgenommen wird und sie von ihm bestiegen werden wollen.
Das Motiv an sich ist häufig, aber ich habe es selten so lächerlich übertrieben gesehen.

30%
Wenn ich mir noch mehr von dieser hirnlosen Erotik Story reinziehen muss, dann breche ich die Geschichte ab, egal wie viel Potential sie hatte.

Ich bin jetzt bei 65%
Der Anteil an hirnlosem Kram bewegt sich in einem akzeptablen Maß. Es ist halt echt schade um die Love Story, die durch diesen Unsinn so stark ins Lächerliche gezogen wird, dass sie jede Wirkung verliert.
Aber die allgemeine Story ist gut und das wiegt es auf.

Das Ende war wirklich episch. Aber auch ein bisschen lächerlich.

Insgesamt würde ich sagen das Buch ist okay. Weiterhören werde ich mit Sicherheit nicht. Wirklich schade um all die guten Ideen… Aber naja. Sonst rege ich mich sowieso nur die ganze Zeit darüber auf wie hirnlos und sexbesessen alle möglichen Leute dargestellt werden, nur um den Love-Interest ins Lächerliche zu erhöhen.

Schreib mir gern deine Meinung

Bis dann

Gedankenpilze

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