Freiheitstexte

Moin, Leser

Da ich mit meinem aktuellen Roman (Enceladus) noch nicht durch bin, kommt hier ein Gedankenklumpen zu einem Germanistik-Seminar:

Der Dozent lädt Podcast Folgen hoch zu „Freiheitstexten“ und so hüpfen wir durch die Geschichte. Besonders im Gedächtnis geblieben ist mit Pastorius, der nach Amerika ausgewandert ist. Er ließ ein zerstörtes Europa zurück (dreißigjähriger Krieg) und wollte im christlichen Sinne ein neues Gebiet bevölkern. Dort waren sie aber nicht die einzigen Menschen – auf „ihrem“ Gebiet lebte bereits ein Volk. Zugehörig zur indigenen Bevölkerung. Pastorius hat versucht einen Kontakt herzustellen und schrieb davon dass diese Leute die besseren Menschen waren. Im Vergleich zu einigen seiner Landsleute, die nur Lippenbekenntnisse geben und insgeheim betrügen und stehlen. – … Er hat auch gegen die Versklavung von Afrikanern protestiert, als einer der wenigen. … – solche Leute geraten dennoch in Vergessenheit. Denn mit seiner Konsequenz der christlichen Werte, im Sinne von Nächstenliebe und alle Menschen sind von Geburt an gleich, haben unveräußerliche Rechte etc, stand er doch sehr alleine da.

Diese Woche haben wir uns mit Klopstock und der französischen Revolution befasst und wieder gemerkt dass einige Vertreter von Aufklärung / Sturm und Drang / ideologischem Bürgertum mit „freie und gleiche Menschen“ nur männliche, weiße Europäer einschließen.

Es gab zwei Frauen (Caroline Schelling, geborene Michaelis und Therese Huber, geborene Heyne) , die sich an der französischen Revolution beteiligen wollten und zu diesem Zweck nach Paris reisten (vor der blutigen Wende dieser Revolution) – und dafür von namhaften Dichtern wie Schiller als „Madame Luzifer“ verschrien wurden, da es doch nicht angehen könne, dass Frauen gesellschaftliche Regeln so über Bord werfen (nicht bei Ehemann Nr 1 bleiben, Liebhaber haben und sich überhaupt ins Gelehrten-Gefilde einmischen…) und sich männlichen Intellektuellen gleichgestellt fühlen. Ja, wo kommen wir denn da hin?

Generell kommt es mir so vor, als wären Menschen sehr gut dazu in der Lage allgemeine Rechte zu fordern und leben zu wollen, aber im gleichen Atemzug bestimmte Gruppen davon auszuschließen.

Das war mein Gedankenklumpen zum Freitag

Bis dann

Gedankenpilze

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s