Jenseits der Niemandsländer – letzter Sumpfloch-Saga Band

Moin Leser

Tja was soll ich sagen…

Im zweiten Teil von Band 9 und somit dem letzten Sumpfloch-Saga Band geht es so stürmisch finalig weiter wie es aufgehört hat. Jede Hoffnung scheint dahin. Aber irgendwie muss es ja gut ausgehen.

Dann ist eine Lösung da und das Buch geht noch sehr lange weiter. Ich würde sagen es fühlt sich an wie ein langer Epilog. Was irgendwie Sinn macht, nach so vielen, vielen Seiten aus denen die Reihe besteht und dem langen letzten Band (wenn man 9.1 und 9.2 als ein Buch betrachtet, was es von der Struktur her auch ist)

Doch bei aller wilden, tiefen Zuneigung die ich zu dieser Reihe und dem neunten Band empfinde, möchte ich auch nicht lügen.

Ich war zwischendurch so frustriert dass ich folgende Notiz verfasst habe:

89%:
Ich bin seit keine Ahnung wie viel Prozent Todes-genervt und frustriert! Nach gefühlt der Hälfte besteht das Buch nur noch aus kitschigem, bescheuertem Gesülze. Dieser wahre Liebe Quatsch bringt mich echt auf hundertachtzig und ist auch nicht spannend oder interessant. Im Grunde läuft es darauf hinaus dass es angeblich ein Zeichen von erwachsen sein ist, wenn man ohne seine „wahre Liebe“ nicht mehr eigenständig leben kann und will, sondern an gebrochenem Herzen bis zum geht nicht mehr dahin vegetiert. Einzige Lösung: wahre Liebe wieder kriegen und eine Runde vögeln. Als ob man als Single nicht glücklich sein könnte oder als ob sich die Welt nur um den Partner dreht wenn man vergeben / verliebt ist …
Ich bin genervt, gelangweilt und frustriert! Wo sind die zauberhaften magische-Welt Ideen? Wo ist die Spannung?

Zur Ehrenrettung dieses Bandes ist das wirklich nur eine Momentaufnahme meiner Stimmung, die sich dann um die 90-100% wieder beruhigte.

Und wie immer enthält das Buch viele tolle Ideen.

Mir fehlt aber der gesunde Blick auf Beziehungen/Liebe im allgemeinen, ein zufriedenes Single-Dasein und nicht-heterosexuelle Beziehungen.

Und der Spannungsbogen hat für mich leider wieder gar nicht richtig funktioniert

Trotzdem ein gutes Buch und ein passendes Ende für so eine lange und komplexe Reihe

Lieblingszitate:

Es war Kasper. Die meisten Büchermönche trugen recht merkwürdige Titel wie „Verträumter Bewohner des Raums zwischen A und B“ oder „Wandler über den stillen Längen anschaulicher Zeilen“, doch dieser Knabe hieß tatsächlich nur Kasper.

Wie anders, wie schrecklich, wie persönlich sah doch der Tod aus, wenn man lebendige Erinnerungen mit den Opfern verband.

Nicht mehr lange und sie würden anklopfen. Oder wie man das nennt, wenn martialische Krieger mutwillig eine Tür zerstören.

„Thuna platzt nie der Kragen“, widersprach Scarlett. „Das höchste der Gefühle ist, dass sie ihre zarte Stimme erhebt und beleidigt ruft: ‚Du bist so gemein!‘ Und dann schämt sie sich sofort für ihren Ausbruch.“

„In echten Welten ist es gar nicht so anders. Man kann nur die Wege begehen, an die man glaubt. Die anderen bleiben einem verschlossen.“

Wogen die Verluste auch schwer, so besaß Gerald doch immer noch diese Familie aus Freunden. Sie teilten seine Erinnerungen, sein Leid und seine Freude. Solange es sie gab, war sein Glück gerettet.

„Solche Bücher hier“, sagte Hakunen und hob den Stapel kurz in die Höhe, als wollte er sich über ihre bevorzugte Beute lustig machen, „sind sie ein Spiel für dich?“ „Manche ja. Sie sind spannend, lenken mich ab und halten mich nachts wach, was nicht immer praktisch ist. Aber es gibt auch Bücher, die sind kein Spiel und keine Ablenkung für mich, sondern sie retten mich. Sie retten mich vor dem Irrtum, allein und gefangen in mir selbst zu sein. Sie öffnen mich. Das Leben kommt zu mir herein und ich selbst trete hinaus in etwas, das viel größer und besonderer ist als ich. Ja, es gibt Bücher, die sind wie eine Erlösung für mich.“

Sie verstand kaum etwas von dem, was ihr in den letzten Stunden widerfahren war. Außer vielleicht diesem einen: Sie hatte Klotüren in ihrem früheren Leben unterschätzt. So wie alles andere, was sie nur halbherzig und mit Desinteresse betrachtet hatte.

Geicko musste spätestens um neun Uhr im Krankenhaus aufkreuzen, denn wenn er es nicht tat, dann lernte er einen Halbtroll von seiner dunkelgrünsten Seite kennen.

Wir lieben und wir verlieren. Ein Verlust kann sich wie ein Albtraum anfühlen, der einfach nicht aufhören will, wie ich aus eigener Erfahrung weiß. Aber da müssen wir durch, so lange, bis wir die Schwere dessen, was wir fühlen, aus eigener Kraft aufheben können.

Zusammengefasste Meinung:

Ich liebe die Sumpfloch-Saga sehr und bin daher umso erstaunter wie sehr mich 9.2 teilweise auf die Palme gebracht hat.
Bis zur Rettung von Amuylett war ich voll dabei, doch dann haben die kitschigen Momente irgendwann über Hand genommen. Ich bin auch kein Fan von dieser miteinander verschmelzenden wahren Liebe. Doch in den letzten 10% war ich wieder sehr glücklich und habe mich gefragt wieso es mich nicht mitreißt zu lesen wie jeder Konflikt noch aufgelöst wird. Das Nachwort hat dann wieder meine Liebe zur Sumpfloch-Saga hochgespült. Ich bin so dankbar dass Halo Summer diese Reihe veröffentlicht hat – sie wird immer eine meiner allerliebsten bleiben.

Oh – und wie in fast jedem Beitrag vergesse ich das Cover!

Wie die meisten wieder ein bezauberndes Kunstwerk! Ein Hingucker, in dem man viele besondere Details entdeckt, was sehr gut zur Reihe passt.

Schreib mir gern deine Meinung!

Bis dann

Gedankenpilze

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