Nachkriegs-Kinder, Deutschland 1945-1950 (Currently Reading)

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Moin, Leser.

Neben den Hörbüchern lese ich mich Stück für Stück durch ein Buch, das ich von meiner Oma bekommen habe. Sie sagte „Ja, so ist das gewesen!“ und jetzt möchte ich mehr über diese Zeit erfahren, in der sie groß geworden ist. Es ist kaum zu glauben dass die Zeit, von der berichtet wird, noch nichtmal 100 Jahre her ist. Es fühlt sich aber an, als ginge es um ein ganz anderes Land.

Die Rede ist von: „Nachkriegs-Kinder, Kindheit in Deutschland 1945-1950“

Das ist ein Buch in dem einzelne Kindheitserinnerungen von Zeitzeugen wie in einem Kurzgeschichtenband zusammengefasst sind. Es geht um alles Mögliche – kleine Zufälle, das große Ganze und was „Es gab ja nichts“ wirklich bedeutete. Um Familien, um Diebstähle, um Kindheit in einem zerstörten Land.

Es geht um Hunger und Kälte, Hamsterfahrten, langes Anstehen, die Soldaten der Besatzungsmächte, die Flüchtlinge aus den nicht mehr zu Deutschland gehörenden Teilen, Kinderlandverschickung, Ruinen und körperliche sowie seelische Wunden.

Die eine Geschichte treibt mir die Tränen in die Augen, die andere bringt mich aber auch zum Lachen, manches macht mich wütend oder fassungslos.

Vor allem verstehe ich nicht wie Menschen, die so etwas erlebt haben, heute so Einwanderungs-feindlich gegenüber Geflüchteten oder so rassistisch sein können. Damit möchte ich nicht sagen dass meine Oma rassistisch war – meines Wissens nach nicht (so weit man das überhaupt über jemanden sagen kann, aber das ist jetzt wieder ein anderes Thema) – aber viele ältere Leute haben so große Angst vor Einwanderern oder sagen grauenvolle Dinge. Dabei ist die Situation heute tausend mal besser als damals. Allerdings geht aus den Berichten in diesem Buch hervor dass die Leute früher genauso ablehnend waren wie heute. Damals richtete sich das eben je nach Ort gegen Katholiken oder Protestanten (eben gegen die anderen), gegen die Flüchtlinge oder gegen die Städter oder gegen die Bauern. Es braucht nicht viel um Menschen in „wir“ und „die“ zu teilen.

Bislang gefällt mir dieses Buch sehr gut. Ich habe zum ersten mal das Gefühl die Erzählungen meiner Großeltern in einen Kontext einordnen zu können. Man fragt sich was für Traumata aus dem Krieg und der Nachkriegszeit unbemerkt weitergegeben wurden…

Es gibt Fotos von Kindern, Familien und Essensscheinen.

Mich ärgern die Berichte über die schwarzen US-Soldaten, die in einigen Geschichten auftauchen. Natürlich gehört das zur Perspektive dazu, aber das hätte der Verlag vielleicht kommentieren können.

Wenn ich das Buch durch habe, schreibe ich noch ein richtiges Fazit dazu.

Bis dann

Gedankenpilze

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