Moin Leser
Heute berichte ich dir von meinen sehr gemischten Gefühlen zu einem Hörbuch.
Highfantasy Splatter oder „Wie starke Frauen Männer verprügeln“
Ich glaube dieses Buch ist ein unausgereiftes Debüt, denn es ist in vielerlei Hinsicht merkwürdig. Etwas unglaubwürdig. Skurril, aber unterhaltsam.
Da stecken viele gute Ideen in den Geschöpfen der Welt und die Grundidee mit der Königin und der Prophezeiung gefällt mir sehr. Die Dialoge sind gut geschrieben.
Leider kann ich das Buch durch die Skurrilität nicht wirklich ernst nehmen.
Die Figuren gefallen mir in der Grundidee, kommen mir aber in der Umsetzung überzogen vor.
Möchtest du mehr erfahren?
Dann lies weiter, denn es folgen meine Lesetagebuch Einträge:
Bis 5%:
Vielversprechender aber skurriler Highfantasy Anfang.
Gewaltverharmlosende Kämpfe (Tod und Verstümmelung scheinen keinen emotionalen Einfluss auf Akteure zu haben).
Gut geschriebene Kampfszenen, man kann sich alles bildlich vorstellen (ein Eindruck den ich später vehement revidieren musste).
Herkules starke Frau, was eine sehr interessante Hauptfigur darstellt. Gefällt mir!
2 Sonnen?? Geht das??
Bis 15%:
Ziemlich überdrehte Highfantasy, erinnert mich an Pen and Paper. Locker, unterhaltsam, skurril ÜBERDREHT.
Mit Frauen die ziemlich oft damit durchkommen sich gewalttätig durch zu setzen wobei die Gewalt nach wie vor eher verharmlosend dargestellt wird.
Ich finde die Figuren und die Sozialstruktur zwischen ihnen ziemlich unglaubwürdig (gemessen daran wie Sachen in unserer realen Welt funktionieren) aber es macht trotzdem großen Spaß sich das anzuhören. Das ist ein wirklich ungewöhnliches Buch.
Bis 23%
Ich revidiere meine Meinung. Die Kampfhandlungen sind völlig daneben und unrealistisch. Als ob Schmiede und Bauern völlig problemlos Soldaten nieder metzeln können – weil sie eben stark sind. Weil Schmiede mit ihren eigenen Waffen umgehen können sollen und es daher einfach geübt haben or whatever. Ähm nein?! Selbst wenn es eine Erklärung dafür gibt warum sie kämpfen können, macht es überhaupt keinen Sinn, dass sie verdammte Supersoldaten sind. Wenig von dem dargestellten hätte funktioniert. Vor allem rühren sich die Soldaten gar nicht wenn sie es sollten. Wenn die eine Person ein Schwert in der Hand hält, wie soll die andere ihm dann den Hals mit bloßen Händen zudrücken und brechen? Warum benutzt Person 1 denn ihr Schwert nicht? Warum sollten Soldaten wirkungslos auf eine beinharte Kämpferin eintreten statt ihre Schwerter zu benutzen und sich dann nieder wresseln lassen. Und wie bricht man jemandem mit bloßen Händen durch Zudrücken die Hals-Wirbel, als würde es sich um morsches Holz handeln? So ein Schwachsinn!!! Wenn ich eines hasse, dann völlig unrealistische Kampfszenen. So ein Quatsch!
Bis 37%:
Ich glaube ich werde das Buch abbrechen, da ich meistens keine Lust habe weiter zu hören. Nach der Sache mit den Soldaten auf dem Bauernhof wurde es insgesamt wieder etwas besser und glaubwürdiger – aber insgesamt finde ich die Umsetzung nach wie vor sehr merkwürdig. Was vor allem an der unrealistischen Kompetenz der Figuren liegt. Und ihrer Kaltblütigkeit ohne dass es als solche dargestellt ist.
Die Guten sind weitaus brutaler als die Bösen und ich habe das Gefühl dass das innerhalb der fiktiven Welt keinem bewusst ist. Es scheint okay zu sein Feinde bei lebendigem Leib zu verbrennen oder jemandem zur Strafe für Grabschen den Arm auszukugeln oder Knochen zu brechen. Nicht okay ist es hingegen ein Pferd mit Bolzen zu erschießen, aber vor allem weil das eben die bösen Soldaten gemacht haben.
Der Streit zwischen Gemma und Kili ist nervig und bescheuert, wird aber mehr okay mit Fortschreiten der Geschichte. Wenn sie irgendwann wie normale Leute miteinander reden, ohne sich zu beschimpfen oder zu töten versuchen.
Ich verstehe insgesamt nicht warum Leute auf Kili oder ihre Mutter hören, da beide ziemlich übergeschnappt sind, aber gemocht werden und mit allem durchkommen.
Bei Beatrix scheint sich etwas Böses anzubahnen, was eigentlich interessant klingt. Aber ich bezweifle dass das ausreichen wird, um mich nochmal zu diesem Hörbuch greifen zu lassen.
Schade