Nach manchen Büchern hat man das Gefühl, jetzt erst mal gar nichts mehr lesen zu können, weil das Buch noch sacken muss.
Bei anderen beendet man die letzte Seite und hat das Gefühl, der eigene Mund ist nun voller Wörter. Nichts ist abgeschlossen. Man muss sofort weiter lesen.
Solche Bücher habe ich gerade direkt nacheinander verschlungen.
Das Buch das sacken muss: Den Mund voll ungesagter Dinge von Anne Freytag.
Das Buch, nach dem ich sofort weiter lesen will: Das Juwel (Die weiße Rose) von Amy Ewing.
Beide Romane kann ich nur empfehlen!
Den Mund voll ungesagter Dinge ist ein vielschichtiger Jugendroman, der mich von der Atmosphäre und Art an „Eleanor & Park“ erinnert hat. Hier geht es jedoch um eine Jugendliche, die von Hamburg nach München zieht. Für ihren Vater scheint sie unsichtbar geworden zu sein, seitdem er seine neue Freundin hat. Die Protagonistin ist kreuz-unglücklich. Doch dann passiert etwas, das alles verändert. Zum Glück habe ich vorher nicht den Klappentext gelesen, der leider etwas zu viel verrät. Den Fehler will ich hier nicht wiederholen. Nur so viel: Die Geschichte fühlt sich so echt an und obwohl etwas Großartiges passiert, ist es das ganze Buch über eine große Lüge.
Insgesamt hätte man das Buch etwas kompakter schreiben können, trotzdem bin ich sehr froh, es gelesen zu haben.
Das Juwel, Die weiße Rose ist der zweite Band einer Reihe. Zum ersten Band habe ich auch schon einen Blogbeitrag geschrieben. Also nicht weiter lesen, falls ihr den ersten Band nicht kennt. Spoileralarm!
Es ist vielleicht doch Fantasy. Nur anders als gewohnt. Es geht um eine Insel, auf der sich eine Stadt befindet, die Die Einzige Stadt heißt. Ob es noch eine Welt drum herum gibt, weiß ich nicht. In der Einzigen Stadt herrschen grausame Adelshäuser und machen den aller meisten Menschen ihre Leben zur Hölle. Unsere sechzehnjährige Protagonistin gehört zu einer besonderen Gesellschaftsklasse und hat beeindruckende Fähigkeiten. Deshalb wird sie an ein Adelshaus verkauft und fortan wie ein lebloses Spielzeug behandelt. Sie soll ein Kind gebären – was ihr Todesurteil wäre. Im zweiten Band geht es um ihre Flucht und eine Revolution, die es an zu zetteln gilt. Ich liebe Buch-Revolutionen! Nachdem man so viele Ungerechtigkeiten von den Antagonisten ertragen musste, kann man endlich zurückschlagen. Es stellt sich heraus, dass die Magie doch anders funktioniert als gedacht und es ergibt sich eine neue Perspektive für den Verlauf der Geschichte… Ich bin gespannt! Nach dem ersten Band wusste ich nicht, ob ich noch weiter lesen will. Aber zum Glück habe ich es getan, denn der zweite war besser und hoffnungsvoller! Ich kann es nicht erwarten, den dritten in die Finger zu bekommen. Kritisch zu diesem Buch ist zu sagen, dass es einfach zu viele schlechte Dinge in der Welt gibt. Das hat mich im ersten Band echt deprimiert und abgeschreckt. Vorher wusste ich nicht, dass Buchkonflikte auch zu viele des Guten sein können. Und es gibt jede Menge Raumbeschreibungen, die ich nur überflogen habe, weil ich wissen wollte, wie es mit der Handlung weiter geht. Denn die ist rasant!
Fröhliches Lesen,
Gedankenpilze