Biologie Exkurs – Bakterien und andere mikroskopisch kleine Verrücktheiten

Hallihallo

In letzter beschäftige ich mich oft mit Dingen, die nicht zur bisherigen Ausrichtung meines Blogs passen. Aber davon will ich mich nicht länger aufhalten lassen. Deshalb schreibe ich jetzt trotzdem über eine weitere meiner Leidenschaften: Biologie.

Biologie ist die Lehre des Lebens. Ob etwas ein Lebewesen ist oder nicht, wird an einer Hand voll einfacher Kriterien fest gelegt. Die Gesamtheit aller Lebewesen versuchen die Menschen in ein paar Clustern zu ordnen. Zum Beispiel gibt es ein System, das nennt sich Die drei Domänen des Lebens. Darin wird unterschieden in Bakterien, Eukaryoten und Archaeen. „Bakterien“ hat eigentlich jeder schon mal gehört – das sind kleine, einzellige Lebewesen ohne Zellkern. Sie sind so klein, dass man sie nur unter dem Mikroskop sehen kann. Manche von ihnen haben Geißeln und können in der Gegend herum schwimmen. Es gibt verdammt viele verschiedene Bakterienarten und einige Arten (oder besser gesagt Stämme), die zahlenmäßig weitaus häufiger vertreten sind, als andere. Die Bosse unter den Winzlingen, sozusagen, die man an sehr vielen Orten finden kann.

Wie E.coli – König der Darmbakterien und Lieblingshaustier der Mikrobiologen.

Bakterien haben keinen Zellkern. Im Gegensatz zu den Eukaryoten. Das sind Lebewesen, in deren Zellen Zellkerne sind. Eukaryoten können einzellige Mikroorganismen sein oder auch große Lebewesen die aus mehreren Zellen bestehen – wie Menschen zum Beispiel.

Dann gibt es noch ein anderes, berühmtes System, um die Bereiche aller Lebewesen zu ordnen. Das sind die Fünf Reiche des Lebens. Darin kann man unter anderem schon die getrennten Bereiche Tiere, Pflanzen und Pilze unterscheiden (die anderen beiden sind Protisten und Bakterien).

Pilze sehen vielleicht aus wie Pflanzen, unterscheiden sich aber bereits auf zellulärer Ebene sehr.

Viele Pilze sind mikroskopisch klein und sehen überhaupt nicht wie Champions oder Pfifferlinge aus. Hefe zum Beispiel, die man zum Backen verwendet, ist auch ein Pilz.

Was die Pilze zum Beispiel so stark von den Pflanzen unterscheidet, ist der Aufbau ihrer Zellwände. Die Zellwände der Pilze bestehen aus Chitin, während die Zellwände von Pflanzen aus Cellulose gemacht sind. (Cellulose besteht aus langen Glucose-Ketten. Diese liegen als Geflecht kreuz und quer übereinander. Zellwände geben der Pflanzenzelle Form und Stabilität. Außerdem sorgt die Geflecht-Struktur dafür, dass Kappillarkräfte wirken können. Wasser kann also bis zu einer bestimmten Menge in die Zellwand hinein gesaugt werden. So funktioniert auch Küchenpapier.)

Die Zellmembran von Pilzen enthält zudem Ergosterine (=Ergosterole). Man kann einen Ergosterin-Nachweis dafür verwenden, nachzuweisen, dass ein Organismus ein Pilz ist.

Aber Pilze verhalten sich auch sonst nicht wirklich wie Pflanzen und haben noch andere Eigenschaften, die sie von Pflanzen unterscheiden. Beispielsweise betreiben Pilze keine Fotosynthese und ernähren sich von organischem Material (sie sind keine autotrophen Organismen, sondern heterotrophe). Anders als Pflanzen.

Außerdem haben Pilze verrückte Methoden sich fortzupflanzen. Ich jedenfalls finde sie noch verrückter als die von Pflanzen. Wobei Pflanzen da auch sehr, sehr vielseitig sind. Die sind halt etwas einfallsreicher als Tiere. Bei einer der Fortpflanzungsmethoden von Pilzen (Somatogamie) wachsen ganz normale, vegetative Zellen aufeinander zu und verschmelzen. Die entstandene Zelle hat dann zwei Kerne. Und vermehrt sich dann so weiter. Es kann mehrere Kerne in einer Zelle geben.

Aber vielleicht denkt man als Mensch auch, dass Befruchtung und Vermehrung immer so ablaufen müssen, wie bei Tieren. Ich bin jedenfalls immer wieder erstaunt darüber, was es so alles gibt. Und dabei gibt es immer noch so viel mehr zu entdecken und zu lernen.

Jeyy

Euer Gedankenpilz 😉

Bildergebnis für pilzzelle

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