Zwei unverhoffte, großartige Frauenromane :)

Hallihallo 🙂

Heute würde ich gerne von zwei Romanen berichten, die mir beide sehr gut gefielen und die ich nie und nimmer angefasst hätte, hätte man sie mir nicht explizit in die Hand gedrückt.

Meiner Ansicht nach sind die Aufmachungen (Titel, Cover…) im Deutschen überhaupt nicht gelungen. Aber der Inhalt war erstaunlich und es ist schön wenn man unverhofft etwas liest und denkt „Wow, das ist ja mal wieder ein richtig gutes Buch!“

Erstens: „Die Liebe, das Glück und ein Todesfall“ (Kerry Fisher)

Hier geht es um eine Putzfrau, die Mutter ist und in England in einem sozialen Brennpunkt lebt. Ihr Mann schnorrt sich ziemlich bei ihr durch und ihre neunjährige Tochter behandelt sie immer sehr strafend.

Zu Beginn des Buches starb die Lieblingsklientin der Protagonistin – eine alte Professorin – und überraschend vererbt sie der Hauptfigur Geld, das aber ausschließlich dafür genutzt werden kann, Schulgebühren für die Kinder der Protagonistin zu bezahlen, für eine noble Eliteschule.

So beginnt ein harter Kampf, in dem mit viel Witz verschiedene soziale Situationen aufgegriffen werden, die man selbst aus dem Alltag irgendwie auch kennt. Die Protagonistin hat es nicht leicht aber sie entwickelt sich total toll und ganz am Schluss findet sie heraus, was das ganze Chaos speziell mit ihr zu tun hat… Außerdem läuft da noch so ein Kerl rum, in den sie sich verliebt, aber das ist eigentlich nicht so wichtig.

Warum ich das Buch so toll fand, hat folgende Gründe:

a) es gibt eine großartige – total durchgeknallte, wunderbare – Nebenfigur, die ich abgöttisch geliebt habe xD Eine Frau mit der sich die Hauptfigur anfreundet. Sie ist ein bisschen wie Pipi Langstrumpf, nur in erwachsen – mehr möchte ich dazu nicht vorwegnehmen 😉

b) es ist eine so schön kreative Story! Es hat mich tatsächlich mal überrascht was so alles passierte und die Figuren sind sehr gut ausgestaltet und überhaupt nicht auswechselbar.

Ein kleines Manko ist definitiv das Ende. Das ist irgendwie übertrieben.

Ansonsten fand ich es einfach toll! So cool geschrieben und sehr spannend und packend – habe es in einem Stück verschlungen.

Zweitens: „Irgendwo für immer“ (Sarah Jio)

Ein ganz anderes Buch und der totale Frauenroman. Für diese Geschichte braucht man eine Menge Geduld, weil sie zwar atmosphärisch ist, aber nicht so unglaublich spannend aufgebaut, dass man daran klebt.

Dieser Roman ist von Anfang an sehr atmosphärisch und strahlt eine große Vielschichtigkeit aus.

Es geht um eine Frau, die von ihrem Mann verlassen wurde, weil er eine andere hat. Irritierenderweise nimmt sie das aber relativ gelassen und ist einfach vom Leben entmutigt. Die Protagonistin ist Schriftstellerin, die seit fünf Jahren eine große Schreibblockade hat. Sie möchte eine Story verfassen, die von Herzen kommt und etwas mit ihr zu tun hat.

Um die Familie herum gibt es greifbar ziemlich irritierende Familiengeheimnisse, auch das spürt man von Beginn an.

Die Hauptfigur reist in ein wunderschönes, märchenhaftes Haus zu ihrer sehr menschlich rüber kommenden Großtante. Ich kann mir richtig gut vorstellen, dass so ein Mensch da draußen irgendwo herum läuft. Also die Protagonistin reist zu ihrer Großtante, die zudem auf einer wunderschönen Insel lebt, die mich persönlich von der Darstellung her sehr an unsere Nordseeküste erinnert hat 😀

Und sie unternimmt die Reise um Heilung zu finden, aber stattdessen bohrt sie in sehr sehr verschlossenen Familiengeheimnissen, vor allem, als sie ein Tagebuch findet. Und außerdem begegnet sie (natürlich) so einem Kerl… Allerdings ist dieser Handlungsfaden auch mal zur Abwechslung nicht vorhersehbar gestaltet. Denn die ganze Zeit über fragt man sich als Leser, ob er nicht in Wirklichkeit der letzte Arsch ist und die arme Hauptfigur sich gerade wegen ihrer kürzlichen Scheidung von ihm fernhalten sollte.

Beinahe jede ernstzunehmende Nebenfigur in diesem Roman ist irgendwie auf unvorhergesehene Art in das ganze Mehr-Generationen-Schlamassel verstrickt. Und das Buch hat mir auch gerade so gut gefallen, weil die Story und das Geheimnis so völlig undurchsichtig waren. Es war wie ein Netz aus tausend Fäden und ich war so darauf fixiert das zu entschlüsseln, dass ich auch diesen Roman in wenigen Tagen gelesen habe. Er ist wirklich sehr sehr gut geschrieben und überraschend!

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