Rezension zu
„Hasse mich nicht“
Von Marah Woolf
Vor kurzem ist der zweite Band der Bestseller Romantasy Reihe „Götterfunke“ erschienen. Nachdem der erste Band mich total fesselte – obwohl er mich auch gleichzeitig immens aufgeregt hat – war ich äußerst gespannt.
Bis Seite 130 gefällt mir dieser Roman ausnehmend gut! Die Protagonistin beweist viel mehr Charakterstärke als im ersten Teil. Denn darin hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sie dem Kerl auf Gedeih und Verderb hinterher läuft. Egal was für ein absoluter Mistkerl er ist – und er führt sich wirklich wie der letzte Arsch auf! Nun aber setzt die Hauptfigur eigene Prioritäten. Das ist doch immerhin schon was. Auch wenn ich vermute, dass es ihr im Endeffekt nichts nützen wird.
Die Grundidee der Bücher finde ich total genial, obwohl es eigentlich kein kompliziertes Konzept ist. Wir haben einen – natürlich – unglaublich gut aussehenden Jungen. In diesem Fall handelt es sich dabei um den Gott Prometheus. Er hat mit Zeus eine Wette laufen. Sollte Prometheus es schaffen diese Wette zu gewinnen, würde er endlich seine lange ersehnte Sterblichkeit erlangen und ein Mensch werden.
Leider ist es für ihn ziemlich unmöglich zu gewinnen. Er muss ein Mädchen umgarnen, als ob er es wirklich für sich gewinnen wollte. Und wenn sie ihn trotzdem abweist, gewinnt er.
Aus irgendeinem Grund sehen die Männer in Romantasy Büchern IMMER unglaublich heiß aus – ich meine, es ist ja nicht so, als könnte man sich als Leserin oder Protagonistin nicht auch in einen durchschnittlich aussehenden oder hässlichen Charakter verlieben, solange die Figur total spannend gestaltet ist, oder? – und deshalb hat ihm bisher noch nie eine Frau einen Korb gegeben.
Die Protagonistin Jess ist ein vom Leben gebeutelter Teenager, der sich um seine kleine Schwester und seine alkoholkranke Mutter kümmert. Jess wird Prometheus‘ Avancen ausgesetzt und hat von der Wette natürlich keine Ahnung.
Aber wenigstens entdeckt sie dann auch für sich selbst coole Fantasy Fähigkeiten und muss sich gegen großartige Monster behaupten. Habe ich schon mal erwähnt, dass gute Antagonisten und Monster für mich eine enorme Rolle spielen?
Diese sind in den Büchern gut gelungen, auch wenn sie eine größere Rolle spielen könnten. Aber Prometheus Wettstreit und damit Jess‘ Herzensangelegenheiten spielen definitiv die Hauptmusik.
Der zweite Band gefällt mir bislang noch viel besser als der erste und ich hoffe stark, dass er noch einige Überraschungen bereithält :3
Wie auch im ersten Band ist dieser Folgeroman von Anfang an total spannend und sehr schön geschrieben, so dass man sich in Windeseile durch das ganze Buch geschmökert hat. Die Figuren sind sehr plastisch gestaltet und die emotionalen Konflikte gingen zumindest mir als Leserin sehr nahe. Oft war ich noch deutlich wütender auf andere Figuren als die arme Protagonistin.
In der Mitte des Buches gibt es leider eine ziemliche Länge, in der es nur darum geht wer von den beiden gerade wem hinterherläuft.
Am Ende wurde es nochmal richtig spannend und kam mit einem finalen Kampf zu einem unerwarteten Schluss! Die Ereignisse kreieren eine neue, andersartige Situation für Band drei, auf den ich mich deshalb schon sehr freue :3
Insgesamt gesehen gefiel mir dieser zweite Band gut – aber es gibt bessere Bücher dieses Genres.